Duisburg. Fünf Jahre nach der Loveparade-Katastrophe rücken die Schmerzensgeldprozesse näher. Im September oder Oktober könnte der erste Prozess beginnen.
Rund fünf Jahre nach der Loveparade-Katastrophe in Duisburg mit 21 Toten und mehr als 500 Verletzten ist der Start erster Zivilprozesse in Sicht. "Es wird voraussichtlich in diesem Jahr in mehreren Zivilprozessen Termine geben", sagte der Sprecher des Landgerichts Duisburg, Bernhard Kuchler, am Freitag. Eine Entscheidung darüber sei aber noch nicht gefallen. Laut einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Focus" soll das erste Verfahren im September oder Oktober beginnen.
Insgesamt liegen dem Gericht bislang 20 Zivilklagen vor. Sie richten sich gegen die Stadt Duisburg, den Veranstalter Lopavent, dessen Geschäftsführer sowie das Land Nordrhein-Westfalen. Die meisten Kläger führten an, dass sie im Gedränge bei der Veranstaltung am 24. Juli 2010 eine posttraumatische Belastungsstörung erlitten hätten, sagte Kuchler. Die Schmerzensgeldforderungen lägen zwischen 30.000 und 150.000 Euro.
Weiter offen ist, ob und wann es zum Strafprozess kommt. Das Gericht wartet noch auf ein nachgebessertes Gutachten. Es soll bis Ende Juni Vorliegen. Das Landgericht prüft seit Februar 2014 die Zulassung der Anklage wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung. Beschuldigt sind insgesamt zehn Mitarbeiter der Stadt und des Veranstalters. (dpa)