Duisburg. Unbekannte haben am Sonntag in Duisburg-Marxloh auf zwei Menschen geschossen. Ein Mann erlag seinen Verletzungen, eine Frau wurde notoperiert.
Noch sind die Hintergründe der Schießerei am Sonntag in Duisburg-Marxloh völlig unklar. Ein 29-jähriger Mann starb, eine 42-jährige Frau wurde schwer verletzt. Der oder die Täter flüchteten und sind auch am Tag nach der Tat noch nicht gefasst.
Gegen 13.18 Uhr ging der Notruf in der Leitstelle der Polizei ein. Zunächst hatten Nachbarn einen lautstarken Streit in einer Wohnung eines Hauses an der Grillostraße gehört. Dann sind Schüsse gefallen, sagt Melanie Hammer. Sie wohnt in einem der Nachbarhäuser, hat die "fürchterlichen Schreie" der verletzten Frau gehört und berichtet den vielen Journalisten, die auch am Montag nach Marxloh gekommen sind, was sie erlebt hat.
Von ihrem Badezimmerfenster aus kann sie auf den Hof des Gebäudes schauen, in dem es zu der Bluttat gekommen ist. "Ich saß mit meinen Kindern in der Küche, als wir gegen 13.15 Uhr ein erbärmliches Jammern gehört haben. Ich dachte erst, jemand quält einen Hund. So etwas Schreckliches habe ich noch nie gehört." Dann seien Schüsse gefallen. Insgesamt drei. Melanie Hammer rannte zum Fenster, sah noch drei Männer, die hektisch weggelaufen seien. Sie alarmierte die Polizei, versorgte ihre Kinder und ging hinaus auf die Straße: "Ich dachte, vielleicht braucht jemand Hilfe."
Unten angekommen sah sie auch schon die Frau mit einer blutenden Bauchwunde auf einem Treppenabsatz sitzen. Auch die Polizei war mittlerweile eingetroffen. Die verletzte 42-Jährige wurde umgehend ins Krankenhaus gebracht und notoperiert. Zunächst hieß es, sie sei schwanger – am Montagmorgen erklärte ein Polizeisprecher auf Nachfrage aber, dass das eine Fehlinformation gewesen ist: "Die Frau ist nicht schwanger." Zu ihrem Gesundheitszustand kann die Polizei nichts sagen.
Großfahndung im Duisburger Norden
In der Wohnung im ersten Obergeschoss fanden die Polizisten die Leiche des 29-Jährigen. Nach einer ersten Auskunft der Polizei hat er mehrere Wunden im Oberkörper, die ihm wohl nicht nur durch eine Schusswaffe zugefügt worden waren. Vermutlich handelt es sich um Stichwunden. Genaueres kann die Polizei aber erst nach der Obduktion des Mannes sagen.
In welchem Verhältnis die Frau und der Mann zueinander standen ist noch unklar. Spezialisten durchsuchten am Sonntag die Wohnung nach Hinweisen, die einen Rückschluss zum Täter oder den Tätern beziehungsweise zum Motiv geben können.
Polizei sucht Zeugen: Wer sah Unbekannte flüchten?
Die Mordkommission hat die Ermittlungen aufgenommen, verhörte am Sonntagabend und am Montag Zeugen und Personen aus dem persönlichen Umfeld der Opfer. Spezialisten der Polizei werten nun die Spuren und Blutproben aus der Wohnung aus. Nach den Männern, die sich vom Tatort entfernt haben sollen, wird weiter gefahndet.