Duisburg. . Beim “Fest der Vielfalt“ am Internationalen Zentrum zeigten Duisburger aus zahlreichen Nationen kulturelle Darbietungen. Besucherstrom riss nicht ab.
Auf den Regen, der im Vorjahr das „Fest der Vielfalt“ ins Innere des Museums getrieben hatte, folgte diesmal Sonne satt. Zum Glück hatte der Stand mit der koreanischen Sushi-Variante und Kimchi, dem gesäuertem Kohl, einen der Plätze an der schattigen Mauer hinter dem Kultur- und Stadthistorischen Museum ergattert.
„Gesichter unserer Stadt“ lautete das Motto des Tages, bei dem das Museum und das Internationale Zentrum (IZ) zusammenarbeiten, um allen Gruppen, die im Zentrum proben, einmal eine große Bühne zu geben. Der parallel stattfindende Marina-Markt im Innenhafen lockte die Besucher auch wieder scharenweise an – viele davon aus Duisburg. Sie alle konnten sich an der kulturellen Vielfalt ihrer Heimatstadt erfreuen.
Probleme mit Förderanträgen
Kornelia Kerth-Jahn vom Museum und Naziye Najar vom IZ kündigten stolz die Darbietungen an. „Alle diese Dinge und Menschen haben wir hier in Duisburg. Es ist nicht nötig, nach Wer-weiß-wohin zu reisen, um Folkloretänze zu sehen und exotische Köstlichkeiten zu probieren“, sagte Kerth-Jahn. Zum Auftakt nahmen die Frauen vom Verein der Koreaner ihre Trommelstöcke zur Hand. Sechs überaus zierliche Damen im traditionellen Hanbok mit roter Schleife erzeugten auf sieben Trommeln einen mächtigen Sound, der in einem reizvollen Kontrast zu ihrer zarten Erscheinung stand. Die Trommeln und die rhythmischen Hey-Rufe lockten viele Marina-Markt-Besucher herbei, der Applaus des Publikums für den Trommelzauber aus dem fernen Osten fiel begeistert aus.
Dann verbreitete eine Gruppe russisches Flair: Die Landsmannschaft der Deutschen in Russland schickte ihre Kindertanzgruppe auf die Bühne. Diese zeigte einen traditionellen moldawischen Tanz und dann, nach einem schnellen Kostümwechsel, einen flotten Cheerleadertanz. „Mensch, ward ihr schon bei den Tanztagen, die gibt es jedes Jahr, da müsst ihr unbedingt mitmachen“, ermunterte Kerth-Jahn die Mädels.
„Stattchor“ präsentierte olitisches Liedgut
„Es gibt auch viel Frust in den Gruppen, weil praktisch niemand zur Verfügung steht, der weiß, wie man Förderanträge stellt und Gelder bekommt, um Lehrer und Trainer zu bezahlen. Die Gruppen machen sehr wichtige Arbeit, holen die Kinder von der Straße und machen ihnen kulturelle Angebote, aber sie werden von der Stadt dabei nicht genug unterstützt“, sagte Naziye Najar am Rande der Bühne.
Oben steht der „Stattchor“ zum Auftritt bereit, der seit 30 Jahren vorwiegend zu politischem Liedgut greift. Später sind dann noch die Griechen dran, dann die Türken, Tunesier, Indonesier, Bolivianer und Bulgaren. Wer nach dem offiziellen Ende des Bühnenprogramms noch nicht genug hat, kann im IZ weiterfeiern.