Duisburg. . Beim zweiten Haniel Klassik Open Air am 28. August vor dem Duisburger Stadttheater präsentieren sich Opernsänger auch mit verrockten Arien.

Generalintendant Christoph Meyer würde es „am liebsten jedes Jahr drei Mal“ in Duisburg auf die Beine stellen. Dass es alle zwei Jahre laufen kann, ist einem Duisburger Traditionsunternehmen zu verdanken: Das „2. Haniel Klassik Open Air“ steigt am Freitag, 28. August, um 20 Uhr auf der Bühne vor dem Theater am König-Heinrich-Platz.

Der Haniel-Vorstandsvorsitzende Stephan Gemkow ist „immer noch begeistert“, wie gut das erste Freiluftkonzert 2013 von der Bevölkerung aufgenommen worden ist. Es bleibe beim Konzept „draußen, umsonst, keine Schranken“. Oberbürgermeister Sören Link hofft auf „noch mehr als 6000 Besucher“, denen er zum „fulminanten Auftakt der Saison“ einen „unvergesslichen Abend“ verspricht.

Rockige Seiten

Nachdem bei der ersten Ausgabe Lokalmatador Peter Bursch und seine Allstars für einen rockigen Abschluss gesorgt haben, zeigen sich diesmal Sänger des Opernensembles von ihrer rockigen Seite. Wie Christoph Meyer berichtet, habe ihm der aus Litauen stammende Bariton Laimonas Pautienius vorgeschlagen, mit der Band VCO Rock aus Vilnius zu singen. Die ist darauf spezialisiert, Opernarien in Rocksounds zu kleiden – mit Keyboard, E-Gitarren, Bass und Schlagzeug. Neben Pautienius, der als verrockter Figaro zu hören ist, will Sopranistin Luiza Fatyol zeigen, dass sie auch „Rockröhre“ kann.

Das dürfte einen knalligen Kontrast setzen zu den Operetten-Hits, die auch mit Blick auf den 100. Geburtstag des weltberühmten, in Duisburg geborenen Tenors Rudolf Schock ausgewählt worden sind: Die Arien „Freunde, das Leben ist lebenswert“ und „Dein ist mein ganzes Herz“ von Franz Lehár. Ganz am Ende des Klassik-Programms singt Zoran Todorovich eine Arie, die spätestens seit Paul Potts Sieg in einer Casting-Show in aller Ohren ist: „Nessun dorma“ aus Puccinis „Turandot“.

Die Großen ehren

Nachdem beim ersten Haniel Klassik Open Air den damaligen Jubilaren Wagner und Verdi gehuldigt wurde, „darf das Programm diesmal nicht zurück fallen“, sagt Opernchef Stephen Harrison. Das wird kaum passieren angesichts des Programms, das mit Schostakowitschs Fest-Ouvertüre beginnt und fortgesetzt wird mit der Eingangsszene zu Verdis Otello, einem Duett und der berühmten Arie „Una furtiva lagrima“ aus Donizettis „L’elisir d’amore“, der Arie des Escamillo und dem Finale des 4. Aktes aus Bizets „Carmen“ sowie mit Auszügen aus Strawinskys „Feuervogel“.

Die musikalische Leitung haben wieder GMD Giordano Bellincampi und Kapellmeister Lukas Beikircher, es singen Luiza Fatyol, Brigitta Kele, Maria Popa, Ramona Zaharia, Bogdan Baciu, Laimonas Pautienius, Ovidiu Purcel und Zoran Todorovich sowie der Chor der Deutschen Oper am Rhein und der Kinderchor am Rhein. Es spielen die Duisburger Philharmoniker. Durch das Programm führt der Musiker und Moderator Götz Alsmann.

Vom Parkhaus Meiderich zum Theater 

Kulturdezernent Thomas Krützberg löste gestern das Versprechen ein, eine Alternative zu schaffen für Park-Kult-Tour. Am Samstag, 29. August, spielen auf der Klassik-Open-Air-Bühne unter dem Motto „Theater Duisburg rockt!“ ab 13 Uhr acht Bands, davon sieben Duisburger, bei freiem Eintritt. Höhepunkt soll um 20 Uhr der Auftritt der „RoxxBusters“ um Frank Rohlers werden, den Queen-Gitarrist Brian May persönlich fürs Musical „We Will Rock You“ in Köln ausgewählt hat. Die Band interpretiert Titel von Pink Floyd bis Supertramp, von Deep Purple bis Queen, aber auch Phil Collins, Michael Jackson, U2, Aerosmith oder AC/DC.

Los geht es um 13 Uhr mit der diesjährigen Duisburger Euro Rock Band Käpt’n Moby, die auch auf dem Traumzeitfestival auftritt. Danach betritt die Nachfolgeband von „Leo Can Dive“ die Bühne, die Schlagzeuger Guido Conrad um sich geschart hat. Es folgen die beiden Indie Rock Bands Gorilla Taxi und Die Ganz Normalen Bürger. Beide rocken in deutscher Sprache. The Atrium macht Pop-Rock und ist ebenfalls auf dem Traumzeitfestival zu sehen. Paperstreet Empire haben im März 2015 ihr Album „Heat“ der vorgestellt. Flash Preuszen waren beim Platzhirsch-Festival im letzten Jahr dabei.