Duisburg. . Der Kinderschutzbund finanziert sich durch Spenden und Mitgliederbeiträge. Dennoch gibt es immer wieder finanzielle Sorgen. Große Feier am Wochenende
Der Kinderschutzbund Duisburg feiert sein 40-jähriges Bestehen. Seit 1975 setzen sich Mitglieder und Ehrenamtler für Interessen, den Schutz und die Rechte von Jungen und Mädchen ein. Den Bund plagen jedoch immer wieder finanzielle Sorgen: Um einer Insolvenz zu entgehen, musste man das Angebot zur Therapie sexuell missbrauchter Jungen etwa vor einigen Jahren streichen. Trotzdem blicken die Mitglieder optimistisch in die Zukunft. Die Jubiläumsfeier steigt am Sonntag, 10 Mai, in der Cubus- Kunsthalle im Kantpark. Sie lockt mit einer Ausstellung.
Gerhild Tobergte, 1. Vorsitzende, betont immer wieder: „Ohne die vielen Ehrenamtler wäre unsere Arbeit nicht zu schaffen.“ Rund 100 aktive arbeiten insgesamt 12 000 Stunden unentgeltlich im Jahr für den Kinderschutzbund. Nicht alle von ihnen gehören auch gleichzeitig zu den rund 170 festen Mitgliedern. „Jeder macht so viel er kann. Einige sind an bis zu zwei bis drei Tagen in der Woche im Einsatz“, erklärt Tobergte.
Viele engagierte Ehrenamtler
Das Durchschnittsalter der Ehrenamtler ist sehr hoch – das war es immer. „Alles mit einem festen Job unter einen Hut zu kriegen, ist sehr schwer“, weiß Tobergte. Doch mit der Zahl der Mitglieder und deren Willen, viel zu leisten, wird die individuelle Belastung entsprechend weniger. „Das Positive ist ja, dass die Zahl der Ehrenamtler über die vergangenen Jahre immer größer geworden ist“, freut sich Tobergte.
Eingesetzt werden die freiwilligen Mitarbeiter bei der Organisation und Unterstützung verschiedener Gruppen. Eine Spielgruppe wird etwa von einem Ehrenamtler geleitet. Darin geht es um soziales Lernen und das Vorleben eines gewaltlosen Miteinanders.
In anderen Kursen und Angeboten sind einige geringfügig beschäftigte junge Menschen und Studenten dabei. „Sie bekommen nur ihren Aufwand entschädigt, also etwa Fahrtkosten“, sagt Tobergte und hebt ein Projekt hervor, in dem junge Menschen mit Migrationshintergrund sich um Flüchtlingskinder kümmern.
In der Therapie sind Experten tätig
Jedoch sei man auf Experten angewiesen. „In der Fachberatungsstelle für von sexuellem Missbrauch betroffene Kinder beschäftigen wir eine Therapeutin“, so Tobergte. Es ist ein ungewisser Job und ein Angebot, das sich schneller auflösen kann, als es dem Kinderschutzbund lieb ist: „Die Stelle wird getragen von Beiträgen und Spenden. Sicher ist das nicht.“
Es ist nicht der einzige ungewisse Faktor: „Im Grunde genommen ist unsere ganze Jahresplanung immer aufs Neue unsicher und ungenau“, sagt Tobergte. „Wir wissen nie, ob das Geld reicht.“ Entsprechend wütend ist sie, dass sich Bund und Land aus der Aufgabenbewältigung zurückziehen.