Duisburg. . Vorsitzende des Kinderschutzbundes in Duisburg verurteilt die Einstellung des Kinderporno-Verfahrens gegen Sebastian Edathy gegen Geldauflage.

Viele empörte und verzweifelte Mails, berichtet Gerhild Tobergte, Vorsitzende des Kinderschutzbundes in Duisburg, habe sie nach Abschluss des Kinderporno-Verfahrens gegen Sebastian Edathy erhalten. Das Verfahren vor dem Landgericht Verden gegen den ehemaligen SPD-Bundestagsabgeordneten war gegen eine Geldauflage von 5000 Euro eingestellt worden.

„Wie soll man nicht verzweifeln, wenn man sieht, dass hier der Öffentlichkeit vorgeführt wird: Es ist alles eine Frage des Geldes: Man kann Geld verdienen mit dem Leid von Kindern. Mit Geld holt man sich dieses Leid ins Haus zur eigenen Erbauung. Mit Geld bereinigt man schließlich die Sache wieder. Und das alles ganz legal!“, so Gerhild Tobergte. „Nach einiger Zeit wird nicht mehr darüber gesprochen und die Welt ist wieder in Ordnung. Es waren ja nur ein paar zerbrochene Kinderseelen.“ Respekt zollt Tobergte deshalb dem Kinderschutzbund in Niedersachen, der die ihm zugesprochenen 5000 Euro aus eben diesen Gründen nicht annehmen will.

Stolz auf Kollegen in Niedersachsen

Das Verfahren gegen eine Geldauflage einzustellen, sei ein „fatales Signal“, teilte der Verband in Hannover mit. Es dürfe nicht der Eindruck entstehen, dass es möglich sei, sich von Vergehen gegen Kinder freikaufen zu können. Der Verband hat nach eigenen Angaben das Gericht bereits gebeten, einen neuen Empfänger für die Geldauflage zu bestimmen.

Gerhild Tobergte: „Mit Sicherheit brauchen die Kollegen das Geld genauso dringend wie wir in Duisburg. Gerade deswegen sagen wir: Bravo, liebe Kinderschutzbundkollegen.“