Duisburg. Einen Tag mit Rap-Konzerten und Gaffiti-Kunst gibt’s am 6. Juni im Hochfelder Rheinpark. Top-Act ist „Witten Untouchable“ um den Rapper Lakmann.
Eine große Hüpfburg, Tiergesichterschminken, vielleicht noch ein Bällebad? Dieses Mal nicht. „Die meisten Feste richten sich immer an Familien und Kinder, die Jugendlichen und jungen Erwachsenen sind oft ein bisschen außen vor“, sagt Anton Schmidt. Der Streetworker und seine Kollegin Katharina Reich wollen das ändern – am Samstag, 6. Juni im Rheinpark. Mit vielen anderen Hochfelder Einrichtungen und Streetworkern aus anderen Stadtteilen veranstalten sie einen Tag voller Rap-Musik und Graffiti-Kunst. Der Titel: „R(h)eingesprüht“.
„Die 14- bis 26-Jährigen sind bei unserer Arbeit als Zielgruppe schon konzeptionell verankert, und der Rheinpark liegt mitten in unserem Sozialraum – deshalb passt das“, sagt Reich. „Wir sind für Mitte und Süd zuständig“, erklärt Schmidt. „Hier ist unsere Klientel, der wir auch mal so eine Veranstaltung anbieten wollen.“ Das Programm könnte problemlos in einem etablierten Club stattfinden, wo dann leicht zehn Euro Eintritt gezahlt werden müssten.
"Diese Leute sind in der Szene hier verwurzelt"
„Auch Leute, die nicht zehn Euro für ein Konzert zahlen können, sollen mal eine hochwertige Veranstaltung erleben“, betont Schmidt. Deshalb zahlt das Publikum kein Eintritt. Ermöglicht wird das durch Mittel aus dem Förderprogramm „Soziale Stadt“ und des Stadtteilausschusses Hochfeld. Auch viele Streetwork-Einrichtungen in Duisburg haben Gelder zusammengelegt. „Dazu kommen dann noch die freiwilligen Helfer am Veranstaltungstag“, ergänzt Katharina Reich.
Die Helfer sollten auch genug zu tun bekommen, denn mit Witten Untouchable steht ein Zuschauermagnet auf dem Programm. Mit dieser Gruppe hat es Lakmann, der als Mitglied bei Creutzfeld & Jakob zur Deutsch-Rap-Legende wurde, wieder auf die Bühnen der großen Festivals geschafft. Im Vorprogramm spielen Czes & Smut, Maxstah und Jacek – in der Region keine Unbekannten mehr. Damit ist es gelungen, größere Namen nach Hochfeld zu holen, die auch aus dem Ruhrgebiet kommen. „Diese Leute sind in der Szene hier verwurzelt“, sagt Schmidt.
Das ist wichtig, denn auch einige Newcomer aus dieser Szene sollen sich bei „R(h)eingesprüht“ wohlfühlen und die Chance bekommen, sich vor einem größeren Publikum zu präsentieren. Parallel zu den Auftritten werden zehn Crews Graffiti-Kunst zeigen. „Wenn ältere Leute Fragen haben oder Kinder das mal ausprobieren wollen, ist das kein Problem“, erklärt Schmidt. Denn ausschließen wird man im Rheinpark niemanden.