Duisburg. . Der Duisburger Patrick Hufen, bekannt aus der RTL-Reihe „Die Versicherungsdetektive“, plauderte beim Leser-Talk aus dem Nähkästchen.
Die Sonne steht schon tief über dem Innenhafen, auf der Terrasse des Restaurants „Bolero“ lässt Patrick Hufen bei einem Bierchen gerne den Tag ausklingen. Aber nicht nur deshalb hat sich der 44-Jährige diesen Ort für den Leser-Talk der WAZ-Reihe „Auf ein Pils mit...“ ausgesucht. Hier hat er vor sieben Jahren auch mit jenem Berliner Journalisten zusammengesessen, der ihn ins Fernsehen gebracht hat.
Am Sonntag, 3. Mai, 19.05 Uhr, startet bei RTL auf neuem Sendeplatz die nächste Staffel „Die Versicherungsdetektive“ mit dem Duisburger. Beim Promi-Plausch mit Beate Fritz und Yvonne Rischkopf, die extra aus Bad Driburg (Ostwestfalen) beziehungsweise Nienburg (Niedersachsen) anreisten, sowie der Buchholzerin Monika Fönders-Grudzinski, dem Walsumer Reiner Vietmeier und Maik Schröder (Bissingheim) sprach Hufen unter anderem über...
...die Frage, wie aus einem ganz normalen Schadensregulierer der HUK Coburg in Essen der „Versicherungsdetektiv“ im TV wurde.
Hufen: Ein Berliner Journalist wollte 2008 für die RTL-Reihe „30 Minuten Deutschland“ Schadensregulierer begleiten und hatte deshalb bei verschiedenen Versicherungen angefragt. Die HUK gehörte zu den ganz wenigen, die sich für das Konzept interessierte. Und dann kam man schnell auf mich. Ich fand das spannend. Und weil schon die erste Sendung sehr gut ankam, startete RTL später die Reihe „Die Versicherungsdetektive“.
...die aufwändigen Dreharbeiten.
Hufen: „Ich suche zunächst in Abstimmung mit RTL die HUK-Fälle aus – echte Schadensfälle. Ganz ehrlich. Die betreffenden Leute werden dann angerufen. Bei zehn Anfragen handeln wir uns acht bis neun Absagen ein. Nicht jeder möchte ein Kamerateam dabei haben. Und man weiß natürlich mittlerweile, dass wir zwar nicht ausschließlich, aber eben auch Versicherungsbetrügern auf der Spur sind. Umso erstaunlicher, welche „Klopper“ immer noch dabei sind. Beispiel: In der neuen Staffel behauptet eine Frau, gerade zwei Jahre versichert, dass ihr zwei Mal Wäsche im Wert von 2000 Euro geklaut worden sei. Erst aus dem Keller und dann von der Leine. Nur soviel: Dass wir da alles bezahlt haben, ist unwahrscheinlich...
...seinen bisher kuriosesten Fall.
Hufen: Ganz klar: „Raketen-Jürgen“ aus Gelsenkirchen. Der hat erzählt, dass er eine Silvesterrakete aus dem Fenster schießen wollte und dabei eine Designergardine im Wert von 1000 Euro beschädigt habe. Die Gardine habe sein Kumpel Paul, ein Lkw-Fahrer, aus Italien mitgebracht. Jetzt die Rechnung zu finden, sei aber etwas schwierig... Herrlich, aber unglaublich!
...sein Näschen für Versicherungsbetrüger.
Hufen: Wenn jemand gleich am Anfang unaufgefordert viel redet und sehr weit ausholt, lohnt es sich, genauer hinzuschauen. Manchmal ist es auch einfach. Viele, die ihren angeblichen Schaden erst telefonisch melden, wissen offenbar nicht, dass das gleich aufgenommen wird. Wenn beispielsweise ein Tablet erst runtergefallen sein soll, später im Schreiben aber steht, dass es von mir aus beim Grillen verbrannt ist, kann da natürlich was nicht stimmen.
...die Frage, ob er auch ohne Kamera noch normal als Schadensregulierer bei der HUK arbeitet.
Hufen: Klar. Die HUK stellt mich nur für die Dreharbeiten frei. Ansonsten habe ich mein kleines Gebiet und zu 95 Prozent völlig unspannende Schadensfälle – die Oma mit der Raufasertapete.
...seinen Bekanntheitsgrad.
Hufen: Ich werde schon öfter angesprochen. Es gibt da manchmal lustige Begebenheiten. Beim Skifahren vor zwei Jahren mit Freunden ist eine Kellnerin auf einer Hütte die ganze Zeit um unseren Tisch herumschlawenzelt. Alle sagten mir: Die hat dich erkannt, die traut sich nur nicht. Dann kam sie auf mich zu und fragte: Du bist doch Campino von den Toten Hosen, oder? Komischerweise ist mir das eine Zeit lang häufiger passiert.
...Promi-Dinner und Dschungelcamp.
Hufen: Die Teilnahme am Promi-Dinner hat mir Spaß gemacht. Das habe ich ja mit meinem Filetsteak sogar gewonnen. Das Dschungelcamp wäre aber nix für mich. Ich muss nur eine Ratte sehen und schon ist es vorbei. Aber bei „Let’s Dance“ würde ich mitmachen.“
...über Mode.
Hufen: Das ist neben Fußball und dem MSVmein großes Hobby. Ich war nach meiner Ausbildung zum Versicherungskaufmann damals bei der Volksfürsorge in Duisburg zwischenzeitlich zwei Jahre wie mein Vater als Textilhandelsvertreter auf Modemessen unterwegs. Das hat mich geprägt. Nach einer Vokuhila-Phase sah ich zwischenzeitlich aus wie der Opa sein Bruder. Sehr seriös, sag ich mal. Den jetzigen Stil habe ich seit rund zehn Jahren. Das hat sich einfach so entwickelt.
...Duisburg.
Hufen: „Ich habe meine Kindheit am Kantpark verlebt, war hier auf vier Schulen und in acht Fußballvereinen – Duisburg ist einfach meine Heimat, meine Stadt, die ein riesiges Potenzial hat, das leider aber nicht abgerufen wird.