Die Tops und Flops der vergangenen Wochen in den Duisburger WAZ-Ausgaben waren das große Thema beim zweiten Treffen des neu gewählten Leserbeirats.
Unterschiedliche Meinungen gibt es zur Berichterstattung über das geplante Flüchtlingsheim in Neuenkamp. Anke Loss etwa findet es klasse, dass die WAZ zur hitzig geführten Diskussion und zu den Bedrohungen gegen Bürgermeister Manfred Osenger in einem Kommentar mit der Überschrift „Unterste Schublade“ klar Position bezogen hatte. Peter Engels dagegen kritisiert, dass diejenigen, die sich über das Flüchtlingsheim aufregen, „dadurch platt gemacht werden“. Grundsätzlich müsse beim Thema Asyl und Zuwanderung „die Integration dieser Menschen noch viel stärker eingefordert werden – auch von der WAZ selbst“, so Engels. „Das Ruhrgebiet hat eine Willkommenskultur, aber die Menschen müssen sich auch anpassen.“
Als völlig angemessen bezeichnet der komplette Leserbeirat die kleiner gewordenen Berichte zu den montäglichen Pegida-Demos. „Außerdem fand ich es sehr gut, dass die WAZ aufgezeigt hat, welche Probleme die Geschäftsleuten und das komplette Umfeld durch diese Demos haben“, sagt Birk Zindl.
Kontrovers diskutiert wird die Frage, ob die Essener Zeche Zollverein als Werbemotiv auf das aktuelle Programmheft der „Heimat-Akzente“ gehört. „Die Debatte ist doch kleinkrämerisch“, sagt etwa Bruno Urbanski. „Wir sollten zeigen, dass wir eine große Region sind und uns nicht abgrenzen.“ Reinhard Stratenwerth stellt hingegen klar: „Man hätte den Landschaftspark als Motiv nehmen sollen.“ Und Andrea Gruß-Wolters glaubt sogar, dass es sich beim Motiv um keine bewusste Entscheidung gehandelt hat. „Ich befürchte, dass das denen so durchgerutscht ist.“
Darüber hinaus gibt es ein Für und Wider zur vergangenen Karnevalsberichterstattung. „Das ist mir zu massiv gewesen“, sagt etwa Anke Loss, während Peter Engels das anders sieht: „Das ist okay. Viele Vereine sind doch froh, wenn sie sich dann mal in der Zeitung wiederfinden.“
Lob gibt es darüber hinaus für die aktuelle, informative und kontinuierliche Berichterstatterstattung über die A-40-Brücke, Seiten mit Schwerpunkthemen wie die Übersicht über die Trödelmärkte, so genannte Kummerkasten-Geschichten, wenn die WAZ Lesern etwa bei Ärger mit Behörden hilft, und WAZ-Reihen wie der Promi-Talk „Auf ein Pils mit...“ oder das Medizinforum.
Einen der wenigen Tadel gibt es vom Leserbeirat für die zu vielen Tippfehler in den Ausgaben.