Duisburg. . Gaby Zekorn hat sich in Duisburg mit einem Fachgeschäft für Hundekekse selbstständig gemacht. Sie bietet glutenfreie und vegetarische Varianten.
Das Schild der alten Bäckerei hängt noch. Bloß gibt’s an der Neudorfer Straße 207 keine Brötchen für Zweibeiner, sondern Kekse für Vierbeiner. Gaby Zekorn hat sich mit einem Fachgeschäft für Hundekekse selbstständig gemacht. Das Interieur gleicht noch dem einer herkömmlichen Bäckerei. Statt Brote ziert aber ein riesiger flauschiger Stoff-Hund die Regale. In der Auslage warten Thunfisch-Schinken-Happen, Leberwurst-Herzen und Hähnchentaler auf die Schleckermäuler. Für Herrchen und Frauchen gibt’s immerhin einen „Kaffee to go“.
Angefangen hat alles in der heimischen Küche. Vor zwei Jahren suchten sich die Zekorns einen Hund im Tierheim aus. Es wurde Shelty-Mix „Doris“: „Unsere Schildkröten heißen Rudi und Rüdiger, da passt Doris ganz gut“, sagt die 43-Jährige zum Namen. Um den Vierbeiner zu verwöhnen, backten sie die Leckerli selbst. „Im Industriefutter ist viel zu viel Zucker.“ Doch meist blieb ein Blech übrig, das die Zekorn dann an befreundete Hundebesitzer verschenkten. Die Tiere – und somit auch die Besitzer – waren so begeistert, dass Gaby Zekorn in die Großproduktion einstieg. Zunächst wurden die Plätzchen auf Trödelmärkten verkauft. Doch dann kam das Veterinäramt und wollte Labortests für die Kekse sehen. „Pro Sorte kostet das aber 150 Euro“, sagt Dirk Zekorn. Zu teuer für ein Hobby. Sie rechneten – und entschieden sich dann, ein Geschäft zu eröffnen. „Die meisten Makler und Vermieter winkten allerdings ab, als sie von unseren Plänen hörten.“ Nur die Neudorfer Besitzerin war von der Idee begeistert.
Auf Gewürze wird verzichtet
Seit März gibt es nun „Gaby’s Hundekekse“. Die meisten Kunden kommen über Mundpropaganda. Beim Gassigehen verteilt die Familie Flyer. Zudem geht die Gründerin auch auf Wünsche ein. So gibt es beispielsweise glutenfreie Kekse und vegetarische Varianten. „Unsere Doris ist ein Straßenhund. Die ist ein Staubsauger und frisst alles. Aber manche sind wählerisch“, weiß Gaby Zekorn. Meistens hat ihr Mann eine Handvoll Selbstgebackenes in der Tasche, damit die Vierbeiner probieren können. „Ein Frauchen hat sich sogar die Kekse mit dem Hund geteilt.“ Das Hähnchenfleisch bekommt sie ab Hof, der Rest sind handelsübliche Zutaten. Allerdings schmecken die Hunde-Plätzchen für menschliche Geschmäcker etwas fad. Auf Gewürze wird nämlich komplett verzichtet.
Zehn Bleche backen die Zekorns pro Tag. Die Kekse gibt’s auch in Tatzen- und Knochen-Form. Weil die Fachfrau auf Konservierungsstoffe verzichtet, halten sich die Sorten nur rund zwei Wochen. Das macht den meisten Tierliebhabern allerdings wenig aus. „Meist hält so eine gemischte Tüte sowieso nicht so lange“, weiß Gaby Zekorn.