Duisburg. Die Duisburger A40-Brücke ist noch drei Wochen in Richtung Essen einspurig. Ab Mitte Mai dann Lkw-Fahrverbot und Einspurigkeit in Richtung Venlo.
Die Duisburger A40-Brücke wird den Autofahrern im Ruhrgebiet und am Niederrhein noch wenigstens bis Mitte Juni Kopfschmerzen bereiten. Erneut muss StraßenNRW die Sperrung der Fahrbahn in Richtung Essen um mehrere Woche verlängern. Auf freie Fahrt können die A40-Pendler danach aber noch immer nicht hoffen. Denn es geht nahtlos auf der Gegenspur weiter.
"Das Bauwerk ist eigentlich am Ende, wir versuchen aber, es so lange wie möglich verkehrstauglich zu halten", sagte Nicole de Witt, Brücken-Expertin des Landesbetriebs StraßenNRW am Dienstagmittag in Duisburg. Denn wieder wurden neue Schäden an den Hauptträgern entdeckt, "Die Lage ist dramatischer als beim letzten Mal. Die Schäden waren nicht von außen zu sehen, sie wurden erst durch Materialproben aufgedeckt.
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Mindestens fünf Wochen soll die Fahrbahn in Richtung Venlo dann für Lkw und Gespanne mit mehr als 3,5 Tonnen Gewicht gesperrt sein. Außerdem wird für den Verkehr nur eine Spur zur Verfügung stehen, kündigte NRW-Verkehrsminister Michael Groschek an. Prognosen sind schwierig, das zeigen die immer wieder neuen Schwachstellen an der Brücke, dennoch zeigt sich Groschek zuversichtlich: "Ich hoffe, dass der Verkehr einschließlich Lkw spätestens ab Mitte des Jahres wieder auf jeweils zwei Fahrspuren in jede Richtung über die Brücke rollen kann."
Duisburger A40-Brücke wird nie mehr dreispurig je Richtung befahrbar sein
Dass der Verkehr noch einmal dreispurig über die Duisburger A40-Brücke rollen wird, davon können sich indes alle Pendler verabschieden. Das lässt die Statik des Bauwerks aus den 70er-Jahren nicht mehr zu. Für die Autofahrer bedeutet dies, dass sie auch nach Abschluss der ersten Reparaturen weiter vor der Brücke im Stau stehen werden - wenn der hoffentlich auch kürzer ausfallen wird.
Als Umleitungen dienen in beiden Fällen die Autobahnen A42, A57, A59 und A3. Wenn die Sperrung in Richtung Venlo aktiviert wird, sollen schwere Fahrzeuge nach Möglichkeit schon im Autobahnkreuz Kaiserberg auf die Umleitung über die A3 einbiegen oder spätestens im Autobahnkreuz Duisburg auf die A59. Die A40-Ausfahrt Duisburg-Häfen ist die letzte Möglichkeit für Lkw in Richtung Westen, die A40 zu verlassen.
Im Gegensatz zur Sperrung auf der linken Rheinseite wird es vom Ruhrgebiet kommend jedoch kein "verbotenes Terrain" geben. Von Venlo kommend kassiert jeder Lkw-Fahrer, der hinter der Ausfahrt Moers-Ost weiter auf der A40 in Richtung Brücke fährt, ein Bußgeld.
Ab Herbst weitere Großreparatur an der Brücke Neuenkamp
Da es bis zum Neubau der wichtigen Rheinquerung noch mehrere Jahren dauert, wird die Brücke weiterhin intensiv beobachtet. Ab Herbst stehen dann weitere Sanierungsmaßnahmen an allen Streben der Brücke auf dem Programm. Wie es heißt, sollen sie aber keine weiteren großen Einschränkungen für den Verkehr mit sich bringen, höchstens Teilsperrungen an den verkehrsärmeren Wochenenden.
A40-RheinbrückeDie Arbeiten an der Rheinbrücke will die Bezirksregierung mit einem neu gegründeten Koordinierungskreis Regionales Baustellenmanagement begleiten. Ziel des Gremiums sei es, die einzelnen Baumaßnahmen im Raum Duisburg zu koordinieren und so die verkehrsbedingten Beeinträchtigung so weit wie möglich zu minimieren.
Bisherige Knöllchen-Bilanz
Bis zum Ende der vergangenen Woche haben die Kräfte der Autobahnpolizei rund 19 000 Lkw vor der A40-Rheinbrücke an der Ausfahrt Homberg abgleitet. Knapp 16 000 von ihnen kamen aus dem Ausland. Sie alle hätten eigentlich zuvor, spätestens an der Ausfahrt Rheinhausen, die A 40 verlassen müssen.
Rund 3200 dieser Lkw (davon 2600 aus dem Ausland) erhielten das „große Knöllchen“ – also ein Bußgeld in Höhe von 150 Euro, weil sie es trotz der entsprechenden Beschilderung bis zum letzten Moment versuchten, auf die Brücke zu gelangen. Die Polizei unterstellte hier Vorsatz. Die anderen kamen mit 75 Euro davon. (mawo/tric)