Duisburg. Die Stadt Duisburg blitzt demnächst Raser und zu schwere Fahrzeuge an der A40-Brücke. Die Anlage wird in den kommenden Tagen scharf geschaltet.

Im Internet wird schon eifrig vor ihm gewarnt, dem neuen Blitzer an der A40-Brücke in Neuenkamp, dabei ist er noch gar nicht in Betrieb. Noch haben Verkehrssünder eine Schonfrist, es dauert einige Tage bis die neue Blitzanlage auf der Fahrbahn in Richtung Essen scharf geschaltet wird.

Die etwa drei Meter hohe, silberfarbene und säulenartige Stele übernimmt künftig gleich zwei Kontrollaufgaben: Zum einen nimmt sie alle Raser ins Visier, die dort schneller als mit den vorgeschriebenen 80 km/h unterwegs sind. Zum anderen dokumentiert die Anlage Verstöße gegen das Gewichtsverbot. Wegen der nach wie vor laufenden Schweißarbeiten in und unterhalb der Brücke ist diese weiterhin für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen gesperrt. Dass die Brücke auch künftig für schwerere Fahrzeuge gesperrt ist, ist fast zu erwarten.

Laserstrahlen messen die Silhouette bei Gewichtsverstößen

Ein neunköpfiges Team hatte sich Montagmittag rund um die Blitzer-Stele versammelt. Ihre grell leuchtenden, neonfarbenen Jacken ziehen die Blicke des in beiden Fahrtrichtungen vorbeirauschenden Verkehrs auf sich. Die Rückseite der Anlage ist noch offen. Das gewährt Einblicke in das komplexe technische Innenleben des Blitzgerätes. Deshalb sucht man die Messplatten in der Fahrbahn, mit denen das Gewicht der Autos festgestellt wird, auf der Neuenkamper Brücke vergeblich. Die braucht es nicht mehr, die Messsäule tastet mit einem Laserstrahl die Silhouette der Fahrzeuge ab und löst gegebenfalls aus.

Die neue Blitzanlage wurde gestern installiert. Nun erfolg die Feinjustierung. In Betrieb geht sie laut Stadt in den nächsten Tagen. (Foto: Stephan Eickershoff)
Die neue Blitzanlage wurde gestern installiert. Nun erfolg die Feinjustierung. In Betrieb geht sie laut Stadt in den nächsten Tagen. (Foto: Stephan Eickershoff) © FUNKE Foto Services

Hier und da wird aber derzeit noch herumgefrickelt. Bis so eine Anlage wie gewünscht funktioniert, bedarf es stets der Feinjustierung, auch müssten noch Schilder aufgestellt werden. „Deshalb wird die Anlage diese Woche noch nicht aktiviert“, erklärt Stadtsprecherin Susanne Stölting. Auch will die Stadt den Start über die Medien ankündigen. Ob in Zukunft auch auf der Fahrbahn in Richtung Venlo geblitzt wird, hängt vom baulichen Zustand auf dieser Seite der Brücke ab und müsse später geprüft werden, ergänzt die Stadtsprecherin.

Bußgelder fließen in den Duisburger Stadthaushalt

Die Idee eines A40-Blitzers ist nicht neu und kam vor einem halben Jahr in der Diskussion um den neuen Stadthaushalt auf. Mit der Erhöhung der Grundsteuer war aber dieser Vorschlag erst einmal vom Tisch, auch fehlte seinerzeit das begründete Gefahrenmoment. Das ist mit den Notreparaturen an der maroden Rheinbrücke nun vorhanden. Fällt es weg, wie an der A40 in Essen, müssen die Blitzer wieder abgebaut werden. Aber bis zum Neubau der wichtigen Rheinquerung dauert es bekanntlich.

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Freuen wird sich vor allem Kämmerer Peter Langner über die Installation der Messsäule. Denn die Einnahmen kommen dem Stadthaushalt zugute. Im Haushaltsentwurf hatte man sich jährlich ein Plus von rund 640.000 Euro erhofft. Der Blitzer an der ebenfalls baufälligen A1-Brücke in Leverkusen hatte in den ersten Tagen 4000 Verstöße dokumentiert, aufs Jahr gerechnet freute sich die Stadt über 4,2 Millionen Euro zusätzlich durch die Verwarn- und Bußgelder.

Duisburger Polizei zieht ihre Kräfte an der Rheinbrücke ab

Die Polizei Duisburg zieht ihre Kräfte von der A-40-Abfahrt Homberg ab. Die Beamten hatten dort in den vergangenen drei Wochen im Kreuzungsbereich zur Duisburger Straße den Verkehr geregelt. „Die Lage hat sich so weit normalisiert, dass eine dauerhafte Präsenz von uns nicht mehr vonnöten ist“, so Polizeisprecher Ramon van der Maat.