Duisburg. Der Kampf gegen die Hamborner Raserszene geht weiter. Nun sollen Rotlicht-Blitzer installiert werden und Bodenschwellen für die Einhaltung von Tempo 30 kommen.

In die Bekämpfung der Raser-Szene auf der Duisburger Straße und im angrenzenden Dichterviertel kommt wieder Bewegung. Die Bezirksvertretung Hamborn diskutierte jetzt über einen entsprechenden Vorstoß von SPD, CDU, Grünen und Linken. Ein Ortstermin mit Oberbürgermeister Sören Link am späten Abend des 6. Februar hat offenbar zu weiteren Anstrengungen geführt.

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Reinhard Mettlen, Leiter des Ordnungsamtes, teilte den Bezirksvertretern jedenfalls mit, dass eine neue, aktuelle Verkehrszählung in Auftrag gegeben wurde, um mit Hilfe entsprechender Berechnungen aus Lärmschutzgründen dort nachts Tempo 30 verhängen zu können. Außerdem sollen „zeitnah“ so genannte Rotlicht-Blitzer an den Ampeln installiert werden, also Kameras mit Radarmessgeräten, die das Überfahren roter Ampeln dokumentieren. Auf der Kantstraße werden außerdem zwei Fahrbahnschwellen installiert.

Bezirksvertretung will Starenkästen gegen Raser

Zu den zusätzlichen Forderungen der Bezirksvertreter gehören aber auch, dass dauerhaft so genannte Starenkästen entlang der Duisburger Starße angebracht werden und an besonders gefährdeten Stellen Gehwege von der Fahrbahn abgepollert werden.

Die Lokalpolitiker empörten sich über die Zustände, die sie beim Ortstermin erlebten. „Da fahren Einzelne zehn Mal die Runde“, fasste sich Marcus Jungbauer (CDU) an den Kopf. „Und solche Rennen finden fast jeden Abend statt“, ergänzte Sebastian Haak (SPD). „Die Angelegenheit ist überdringlich“, mahnte Ratsfrau Ellen Pflug (SPD). „Wie die Polizei dort von den Fahrern angegangen wird, ist einfach unglaublich“, erregte sie sich. Für die Anwohner sei das Körperverletzung und Landfriedensbruch. „Wie lange dauert es noch?“, fragte die Ratsfrau.

Stadt Duisburg will auch regelmäßig mit dem Radar-Wagen in Hamborn stehen

Reinhold Mettlen erwiderte den Bezirksvertretern, dass die Verhängung des nächtlichen Tempolimits gerichtsfest sein müsse. Er widersprach allerdings den Politikern, dass sich die Anschaffung und Unterhaltung von Starenkästen im Rahmen halte. „Sie kosten 120.000 bis 150.000 Euro je Anlage“, so der Amtsleiter.

Und da sie mit einem Gewöhnungseffekt verbunden seien und außerdem dazu führen würden, dass nach dem Vorbeifahren sehr störend Vollgas gegeben werde, sei die mobile Überwachung seiner Meinung nach besser geeignet.

Außerdem bestehe die Gefahr, dass die Anlagen zerstört würden. „Wir bekommen ja einen fünften mobilen Blitzer, können dann öfter als einmal pro Woche kontrollieren.“