Duisburg. . Im Duisburger Dellviertel wird am „Musterzimmer“ gearbeitet. Neueröffnung am 17. April. Regelmäßige Live-Musik, weniger Cocktails, mehr neue DJs

Leicht versetzte Wandplatten sollen eine indirekte Beleuchtung ermöglichen, eine Kunstgruppe sorgt für das neue Design des Raumes, im vorderen Bereich wird noch ein meterlanges Thekenbrett eingezogen, alles soll viel bunter und heller werden – „klingt total realistisch, wenn man das jetzt so sieht, oder?“, fragt Ata Anat. Er lacht, zwischen abgerissenen Tapeten und Leergut. Die Musikanlage steht hochkant auf dem Tresen und vor der Tür liegt eine Europalette Dämmmaterial. Bis zum 17. April soll aus dem ehemaligen „Goldengrün“ an der Realschulstraße das „Musterzimmer“ werden.

„Es wird nicht mehr das ,Goldengrün’ sein“, sagt Anat deutlich. „Wir halten es aber in Ehren. Ohne Bartosz und Thomas, die den Laden so gepusht haben, könnten wir gar nicht hier weitermachen“, bedankt sich der neue Betreiber bei den Vorbesitzern. „Aber wenn wir langfristig bleiben wollen, müssen wir ein eigenes Konzept haben“, erklärt Anat.

Günstig Gezapftes

Das steht auch schon fest. Erste Auffälligkeit: keine hochklassige Cocktail-Karte, für die das „Goldengrün“ bekannt war. Anspruchsvollere Drinks gibt es freitags, allerdings nur die „Basics“, wie Anat erklärt. Die Qualität würde dabei weiterhin stimmen – es gibt zum Beispiel acht Sorten Gin –, aber es wird auch auf den Preis geschaut. Noch deutlicher in diese Richtung will man donnerstags gehen und Studierende anlocken.

Klingt nach billigerem Bier, ist auch so: Gezapftes gibt es dann für 1,50 Euro. „In anderen Städten sind die Donnerstage die besten Tage, in Duisburg ist das nicht so“, erzählt Anat, der neues Publikum für das „Musterzimmer“ anlocken möchte – und auch muss, damit der Laden läuft. „Das sind Spezialpreise, aber trotzdem bleibt es hier bei Club-Atmosphäre und guter Musik.“

Dienstags gibt es immer Live-Musik

Für letztere sollen an jedem Dienstag Live-Musiker sorgen. „Der Plan für die ersten Wochen steht auch schon. Es sind eher Singer/Songwriter. Dass wir hier keine Heavy-Metal-Band spielen lassen können, ist klar“, sagt Anat. Die übrigen Abende in der Woche, bis auf den montäglichen Ruhetag, übernehmen DJs – immer neue und im stetigen Wechsel. „Es gibt so viele regelmäßige Veranstaltungen in Duisburg, teilweise seit mehreren Jahren“, erklärt der „Musterzimmer“-Chef. Mit denen tritt er nicht in Konkurrenz, sondern bietet immer wieder was anderes. Zum Beispiel sonntags, wenn der Laden von 17 bis 22 Uhr öffnet. „Hörspielabend, Tischtennis, Kicker – solche Sachen.“ Einmal im Monat gibt es größere Konzerte mit kleiner Abendkasse, den Anfang macht am 2. Mai das Jazzpiya-Trio mit André Meisner. Das ist in dreieinhalb Wochen. „Klingt total realistisch...“ Wird schon.

Das Programm am Eröffnungswochenende

Am 17. April startet das „Musterzimmer“ mit einem elektronisch geprägten Abend. Nina Tire’s Tailor und Chris Julez aus dem Butan Club legen an dem Freitag auf. HipHop, Soul und Funk gibt es am Samstag, 18. April. Joe Coseness von der „Body Movin’“-Party in Essen legt auf.