Duisburg. Weil fast die Hälfte der Duisburger Straßenbahnen kaputt ist, kann die DVG den Schienenverkehr nicht mehr komplett aufrechterhalten. Bis auf Weiteres gilt ein Notfahrplan.
Glück für die DVG, dass jetzt Osterferien sind: Die Schüler haben frei, viele Bahnkunden Urlaub und die Zusatztakte der Straßenbahnen zu verkehrsreichen Stoßzeiten morgens, mittags und nachmittags werden ohnehin eingestellt. Da fällt nicht auf, dass dem Verkehrsunternehmen die Straßenbahnen ausgegangen sind und seit Tagen schon die Zusatzfahrten gestrichen sind oder Busse als Ersatz pendeln. Aber es mehren sich Klagen über den Notfahrplan auf den Linien 901 und 903.
Seit Wochen stehen viele der 45 Straßenbahnen in der Werkstatt, 16 bis 17 waren es allein in den vergangenen Tagen. So viele, dass die DVG ihren Schienenverkehr nicht mehr komplett aufrechterhalten konnte.
Straßenbahnen fahren bis auf Weiteres im Notfahrplan
Grund für den prekären Wagen-Ausfall: Wie berichtet müssen die zwischen 20 und 30 Jahre alten Fahrzeuge nach entdeckten Schäden am Unterbau und an den Achsen generalüberholt werden. Und dann wurden zu allem Überfluss auch noch schwerwiegende Rostschäden festgestellt, die den Fuhrpark-Engpass dramatisch werden ließen – was kein gutes Licht auf die Instandhaltung bei der DVG in den letzten Jahren wirft.
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Die DVG musste mit einem Notfahrplan arbeiten: Auf der 901 fahren seit dem 19. März im Stadtnorden zwischen Scholtenhofstraße/Laar und Obermarxloh nur noch Busse statt der Bahnen. Zwischen Zoo/Uni und Hauptbahnhof übernehmen Busse die Zusatzfahrten bei Stoßzeiten. Bei der 903 sind die Zusatzfahrten ganz gestrichen. DVG-Sprecher Thomas Nordiek räumt ein, dass Kunden sich beschweren, die Bahnen zu Stoßzeiten mitunter ziemlich voll sind und es auch zu Verspätungen kommt.
Umstieg von Bus auf Bahn klappt immer wieder nicht
Das bestätigt DVG-Kunde und Leser Christoph Tölle: Zwischen Obermarxloh und Hauptbahnhof braucht er jetzt eine Stunde statt 40 Minuten. Und der Umstieg Bus-Bahn gelingt oft nicht, weil die Bahn an der Scholtenhofstraße nicht auf den – verspäteten – Bus wartet. Apropos Bus: Die seien oft alt und abgewrackt. „Die Polster bestehen nur aus Dreck, alles, was mal aus Gummi war, wie die Sitzkanten, ist abgebröselt“, berichtet Tölle. Und behindertengerecht sind die Busse auch nicht.
Schnelle Besserung kann die DVG nicht versprechen. Der Notfall-Fahrplan gilt erst einmal „bis auf Weiteres“. Immerhin die ersten Bahnen werden schon repariert.