Duisburg. Zwischen Wedau und Bissingheim sollen auf rund 75 Hektar am ehemaligen Güterbahnhof rund 1800 Wohneinheiten und Gewerbeflächen entstehen. In zwei Jahren sollen die Bagger rollen, so OB Sören Link.
Bei der Entwicklung von rund 75 Hektar am ehemaligen Güterbahnhof zwischen Wedau und Bissingheim drücken Stadtentwickler, Bahnflächen-Entwicklungsgesellschaft (BEG) und DB Immobilien auf die Tube. Einen Tag nach der Ratsentscheidung über die Kooperationsvereinbarung zwischen den Partnern wurde am Dienstag der Vertrag im Rathaus unterzeichnet.
„Das ist eine der zentralen Flächen im Duisburger Süden, die wir für hochwertiges Wohnen entwickeln wollen. Wir sind von der Qualität überzeugt“, so Sören Link. Der Oberbürgermeister nannte die Zahl von rund 1800 Wohneinheiten, die auf etwa 40 Hektar südlich der Wedauer Brücke entstehen sollen. Auf weiteren etwa 35 Hektar nördlich der Brücke soll Platz geschaffen werden für kleinteiliges Gewerbe, tunlichst mit einer Verbindung zur nahen Universität.
Das größte Wohnbau-Projekt der nächsten Jahre
Die Entwicklung dieses Areals ist Bestandteil von „Duisburg 2027“ – die Überlegungen für den neuen Flächennutzungplan zeigen die Entwicklung der Stadt in den nächsten zwei Jahrzehnten auf. „Es ist das größte Duisburger Wohnbau-Projekt der nächsten Jahre“, erklärte Baudezernent Carsten Tum. Die Stadt wolle von der hohen Nachfrage im Großraum Düsseldorf profitieren.
Er könne sich vorstellen, dass mehrere Investoren bei der Bebauung zum Zuge kommen, so Tum weiter. Seine Hoffnung: „Dort wird ein neuer Stadtteil entstehen, der die Ortsteile Wedau und Bissingheim verbindet. Das soll auch dazu beitragen, die Nahversorgung dort zu verbessern.“ Den Bürgern sagte er „einen transparenten Planungsprozess“ zu. Tum: „Die Gespräche, auch mit den Vereinen, werden wir wieder aufnehmen.“
Lärmschutz „ganz sicher möglich“
Für ein städtebauliches Konzept werde es möglicherweise einen Wettbewerb geben. Dass der Entwurf für ein Grachten-Dorf nach niederländischem Vorbild – er wurde entwickelt unter der Ägide von Aurelis vor der Rückgabe des Gelände an die Bahn – dabei Vorbild sein könnte, schließt der Baudezernent nicht aus.
In zwei Jahren sollen die Bagger rollen
Die Bahnflächen-Entwicklungsgesellschaft (BEG) wird Gutachten zur Untersuchung des Geländes beauftragen, nicht aber in Aufbereitung und Erschließung investieren. „Wir machen alles bis zum Bebauungsplan“, so Geschäftsführer Lennertz. Alles weitere bleibt Sache der Investoren und der Bahn, die sich an den Kosten beteiligt.
Auch die Entwidmung der Bahnflächen soll in zwei Jahren abgeschlossen sein. „Dann sollen die Bagger rollen“, so OB Sören Link.
Ausreichender Lärmschutz zur Abschirmung gegen den benachbarten Güterbahn- und Personenverkehr sei „ganz sicher möglich“, versicherte Thomas Lennertz, BEG-Geschäftsführer. Verwendung kann dabei vielleicht der Schotter finden, der im Zuge des nun anstehenden Rückbaus der alten Gleise und Bahnanlagen übrigbleibt. Parallel finden die Untersuchungen des Bodens auf Altlasten statt. „Das dürfte der bei weitem höchste Schotterberg werden, den es in NRW gibt“, so Lennertz am Dienstag.