Auf maroder A40-Rheinbrücke in Duisburg droht die nächsten 20 Jahre Stau

Duisburg. Sie ist standfest, aber marode und muss noch 20 Jahre halten. Nicht vor 2034 wird die Rheinbrücke der A 40 in Duisburg neu gebaut, sagen die NRW-Straßenbauer. Das heißt aber auch, dass es in den 20 Jahren immer wieder zu Reparaturarbeiten auf der vielbefahrenen Trasse kommt.

Die marode und derzeit auf zwei Spuren je Fahrtrichtung reduzierte A-40-Rheinbrücke zwischen Neuenkamp und Essenberg wird mittelfristig abgerissen und gegen einen Neubau ausgetauscht. Allerdings: Das dauert noch.

„Die grundsätzliche Entscheidung ist getroffen: Es muss Ersatz her“, sagte Michael Gebert, Leiter der Niederlassung Ruhr des Landesbetriebs Straßen NRW, im Gespräch mit der WAZ. Eine frühestmögliche Fertigstellung sei, so Gebert, jedoch nicht vor dem Jahr 2034 möglich. „Und dann müsste von heute an alles optimal laufen.“

Dauersanierungsfall Rheinbrücke - Immer wieder Reparaturen notwendig

Anders herum betrachtet heißt das aber: In den kommenden (mindestens) 20 Jahren bleibt die 1970 eröffnete Rheinquerung ein Dauersanierungsfall. Derzeit laufen wieder einmal Schweiß- und Reparaturarbeiten. Autos und Lkw quälen sich zu den Stoßzeiten des Berufsverkehrs deshalb über zwei statt üblicherweise drei Fahrspuren. An Wochenenden war zuletzt sogar nur eine Spur je Fahrtrichtung geöffnet. Und das bei in der Spitze bis zu 95 000 Fahrzeugen pro Tag. Die Folge: lange Staus und nervige Geduldsproben.

Weiter Baustellen auf der A 59

Auf der am Sonntag freigegebenen Berliner Brücke läuft derweil der Verkehr auch nicht ganz staufrei. Straßen.NRW hatte bei der Freigabe angekündigt , dass noch einige Aufräumarbeiten nötig sind, die vorrangig an Wochenenden laufen sollten. Sie laufen nun auch werktags, so dass sich morgens Richtung Süden der Verkehr mit einer Spur begnügen muss, weil u.a. die schweren Ersatz-Leitplanken aus Beton noch abgeräumt werden müssen.

Zugleich ist die A-59-Anschlussstelle Alt-Hamborn bis zum 22. November gesperrt. Und zwischen Walsum und Dinslaken-Hiesfeld fließt der Verkehr bis zum 12. November nur einspurig, weil die Fahrbahn erneuert wird.

Diese drohen allen Duisburgern sowie Ein- und Auspendlern vom Niederrhein nun also auch in den nächsten beiden Jahrzehnten. Denn die Zeiträume zwischen einer Sanierung der maroden Schweißnähte, sie wurden zuletzt immer kürzer. Kaum waren die Schäden beseitigt, traten sie kurz darauf wieder auf. Nach den Planungen von Straßen NRW sollten die turnusmäßigen Reparaturarbeiten eigentlich alle zwei Jahre stattfinden. Die Realität zeichnete ein anderes Bild: Die derzeit laufende Sanierung ist bereits die zweite in diesem Jahr. Grund zur grundsätzlichen Sorge besteht jedoch nicht: Die Standfestigkeit des Bauwerks, so versichern es alle Beteiligten von Straßen NRW, sei nicht gefährdet.

Vollsperrung wie bei anderen Großprojekten ist nicht möglich

Der Bau einer neuen Brücke könnte an dieser Stelle aber nur unter laufendem Verkehr stattfinden, so Gebert. Eine Vollsperrung, wie zuletzt auf der A 59 erfolgreich erprobt, sei dort nicht möglich. „Nur weil das zuvor in Essen auf der A 40 und jetzt auf der A 59 in Duisburg so gut geklappt hat, ist das nicht automatisch ein Patentrezept für alle weiteren Großprojekte. Wir müssen immer den Einzelfall prüfen“, so Gebert.

Allein für den Planvorlauf müssten zehn Jahre veranschlagt werden, für den Brücken-Neubau weitere fünf bis sieben Jahre. So lang kann diese wichtige Rheinquerung nicht komplett ausfallen. Deshalb entsteht die neue Brücke quasi direkt neben der alten, auf der der Verkehr weiterrollt.