Duisburg-Innenstadt. BUND, Grüne und Occupy Mercator enttäuscht: Es werden Fakten geschaffen für ein Bauprojekt, dass noch gar nicht existiert.
SPD und CDU haben in der gemeinsamen Sitzung des Umweltausschusses sowie des Ausschuss für Stadtentwicklung und Verkehr sowie der Bezirksvertretung Mitte beschlossen, dass die Verwaltung mit der Variante planen soll, die sie bereits vor einem Jahr vorgestellt hat. Demnach werden 24 Platanen gefällt. Daraufhin haben zahlreiche Stellungnahmen unsere Zeitung zu dem Thema erreicht.
Die Grünen zeigen sich schockiert. „Vor der Kommunalwahl war zugesagt worden, an einem Konzept zu arbeiten, das den Forderungen der Menschen entgegen kommt, die sich für den Erhalt der Bäume eingesetzt haben. Das Versprechen wurde jetzt gebrochen“, so Matthias Schneider, Parteisprecher der Duisburger Grünen. Gleichzeitig wehren sich die Grünen gegen den Vorwurf, nicht kompromissbereit zu sein. „Tatsächlich wurde mit uns nicht gesprochen. Mit der Vorlage und der Entscheidung wurden wir vor vollendete Tatsachen gestellt“, betont Claudia Leiße, Vorsitzende der grünen Ratsfraktion.
Kompromisslose Politik
Jens Schmidt, Gründer der Initiative Occupy Mercator, schreibt: „Vor einigen Tagen haben wir erfahren, dass Kurt Krieger seine Baupläne an der Duisburger Freiheit auf unbestimmte Zeit verschoben hat. Anstatt hieraus zu lernen, wollen unsere Stadtplaner nun an der Mercatorstraße Fakten für ein Bauprojekt schaffen, für das erst noch ein Investor gesucht werden muss.“
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In die gleiche Kerbe schlägt auch der BUND. Die Abholzung sei für ein Projekt, das noch gar nicht existiert. Die Mitglieder des Verbandes reagieren enttäuscht und schockiert über die Beratungsergebnisse der Ausschüsse und der Bezirksvertretung Mitte zum Umbau der Mercatorstraße. „Es sollen kleine Bäumchen dort neu gepflanzt werden, das ist für viele Jahrzehnte kein Ersatz“, sagt Kerstin Ciesla, Vorsitzende der Duisburger Kreisgruppe des Bundes für Umwelt und Naturschutz. „Uns wurde vor der Kommunalwahl signalisiert, dass man einen Kompromiss finden könne und es ist unfair, jetzt nach der Wahl doch den Kahlschlag wie geplant durchzuziehen. So geht man mit dem ehrenamtlichen und außerparlamentarischen Bürgerengagement nicht um“, so Ciesla.