Duisburg. Ein Fuchs ist Gast in einem Garten in Wanheimerort. Keine Seltenheit, sagt Stadtförster Stefan Jeschke. Immer mehr Wildtiere erobern die Stadt.

Eigentlich haben sich Martina und Holger Tinnefeld gefreut, dass der Fuchs in die Fotofalle der Überwachungskamera im Garten ihres Hauses gelaufen ist. „Sorgen habe ich mir nur um meine Katzen gemacht“, berichtet die Wanheimerorterin. Kein Problem, meint Stadtförster Stefan Jeschke: „Die gehen sich aus dem Weg.“ Für den Forst-Fachmann ist die Meldung „Fuchs im Garten“ längst Routine. „Das Wild erobert die Stadt.“

Als Überträger der Tollwut stehe der Reineke längst zu Unrecht in Verruf, betont Jeschke. „Diese Krankheit ist in Deutschland ausgerottet.“ Allerdings verbreiten die Tiere den Fuchsbandwurm – die Parasiten können auch Menschen befallen. „Wer Besuch von Füchsen hat, sollte deshalb Früchte, die in Bodennähe wachsen, unbedingt waschen“, rät der Stadtförster.

Der Fuchs ist ein Kulturfolger

Zwar werde ein Fuchs nicht die Katzen, wohl aber deren Futter fressen. „Also besser reinstellen“, empfiehlt Jeschke. Das Raubtier sei ein Kulturfolger. „Mittlerweile haben wir mehr Füchse in der Stadt als im Wald.“ Dennoch sei der Einwanderer ein echter Sympathieträger, findet Stefan Jeschke: „Den Kindern sage ich immer, der Fuchs ist mein Freund. Denn er frisst sehr viele Mäuse.“

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Längst unternehmen auch andere Wildtiere Ausflüge in die Stadt. Zu Prominenz gelangte ein Waschbär, der über die Königsstraße spazierte, Rehe schätzen nicht nur das Ehinger Eichwäldchen, sie sind schon bis zum Kreisverkehr an der Oberen Kaiserwerther Straße in Wanheim vorgedrungen. Unweit davon alarmierte ein Gartenteichbesitzer Stadtförster Axel Freude, weil ein Nutria in seinem Teich badete. „Diese Sumpfbiber haben alle Gewässer in Duisburg besiedelt, in den Rheinauen kann man sie gut beobachten“, berichtet Freude. Noch relativ neu sind die Störche, die an gleicher Stelle seit einigen Jahren nisten.

Der Enok, ein nordischer Marderhund ist in der Monning am Zoo heimisch geworden, besonders freut sich Stefan Jeschke über den ersten Uhu seit langem, den er in Friemersheim gesehen hat. Einem Irrtum, da ist der Förster sicher, war aber anderer aufgeregter Anrufer unterlegen. Er glaubte, einen Wolf in seinem Garten gesehen zu haben.