Duisburg. . Nach der Reparatur der Heizungsanlage kann in der „City-Kirche“ Liebfrauen in Duisburg am 22. Februar wieder ein Gottesdienst stattfinden.

Noch legen Pater Dr. Philipp Reichling und Pfarrer Bernhard Lücking ihre dicken Jacken nicht ab, wenn sie in der Kirche Liebfrauen am König-Heinrich-Platz stehen. Das wird sich allerdings bald ändern, denn die Temperaturen steigen – nicht wegen des nahenden Frühlings, sondern wegen der nun abgeschlossenen Sanierung der alten Heizungsanlage. Ende November 2014 wurden die Gottesdienste in die Kirche St. Joseph am Dellplatz verlegt, damit die Gläubigen im Winter nicht frieren mussten, zumal wegen der Kälte bereits ein Rückgang an Gottesdienstbesuchern verzeichnet wurde. Ab dem 22. Februar werden wieder Gottesdienste an der Landfermannstraße stattfinden.

Vor bereits mehr als einem Jahr wurde bei Wartungsarbeiten entdeckt, dass ein Teil der Heizungsanlage, die aus den 50er Jahren stammt, defekt war. Über Roststellen traten Abgase aus der Heizung aus und gelangten in die Umluftanlage, die für warme Luft im Gotteshaus sorgt. Die Heizung wurde abgeschaltet, doch zunächst tat sich weiter nichts. Das sorgte für Verstimmung zwischen Stadtdechant Lücking und der „Stiftung Brennender Dornbusch“, die für den Erhalt der Kirche zuständig ist.

Das hat sich inzwischen geändert. Lücking lobt ausdrücklich den Einsatz von Pater Philipp Reichling, Vorstandsvorsitzender der Stiftung. Die konnte die Arbeiten zwar nicht aus eigenen Mitteln bezahlen, doch wurden Sponsoren gewonnen, die die Finanzierung in Höhe von rund 25.000 Euro übernahmen. Um die jährlichen Betriebskosten der Ölheizung – zwischen 15.000 und 20.000 Euro – zu decken, sollen die Besucher um Spenden gebeten werden.

Finanzierung durch Spender

Lücking und Reichling zeigen sich jetzt aber zunächst einmal glücklich darüber, dass in der Kirche Liebfrauen wieder regelmäßig Gottesdienste stattfinden können. Übrigens bei einer Temperatur von ungefähr 15 Grad. „Ungefähr“, betont Rechling, „denn zwischen 13 und 15 Grad liegen Tausende Euro Energiekosten.“

Gottesdienstzeiten in der Kirche

Der erste Gottesdienst in der Kirche Liebfrauen wird 22. Februar um 18 Uhr, also am ersten Fastensonntag, stattfinden.

Die Werktagsmessen finden weiterhin montags und freitags um 11.45 Uhr in der Pfarrkirche St. Joseph statt, dienstags und donnerstags (jeweils 17.30 Uhr) sowie mittwochs (11.45 Uhr) allerdings wieder in der Unterkirche von Liebfrauen. Beichtgelegenheit ist am Dienstag und Donnerstag in der Kirche Liebfrauen von 16.30 bis 17.30 Uhr, in der Pfarrkirche St. Joseph am Samstag von 16 bis 17 Uhr.

Die Sonntagsmesse findet – wie bereits vor der Heizungserneuerung – wieder um 18 Uhr
in der Unterkirche Liebfrauen statt.

Bei den Gottesdiensten soll es aber nicht bleiben, wie sich Stiftungsvertreter und Stadtdechant wünschen. Die „City-Kirche“ könne nicht nur eine Funktion als religiöser Anlaufpunkt mitten in der Stadt erfüllen, auch kulturelle Angebote sind geplant. Alle Arbeiten, die erforderlich waren, um aus dem in Ober- und Unterkirche geteilten Gotteshaus eine Veranstaltungsstätte zu machen, sind abgeschlossen. Auch die Abnahme vom Bauamt ist bereits erfolgt. In der Oberkirche können Konzerte, Podiumsdiskussionen und Ausstellungen stattfinden. Sogar Tanzveranstaltungen hält Reichling in dem weiten Saal für möglich. Im März wird im Rahmen der Duisburger Akzente hier ein Programm unter dem Titel „Kulturkirche Liebfrauen“ angeboten.

Die wichtigsten Reparaturen an der Kirche sind also abgeschlossen, doch die Wand zur Bushaltestelle hin wartet noch auf Verschönerungsarbeiten. Außerdem hofft Reichling auf einen weiteren Sponsor, mit dessen Unterstützung nach einer Möglichkeit dafür gesucht werden soll, die riesigen Faltfenster in der Oberkirche einzuhausen. Durch eine solche Isolierung würden die Energiekosten weiter sinken. Solche Pläne gab es auch für das gesamte Gebäude, das wie ein Gewächshaus eingehüllt werden sollte. Die untere Denkmalbehörde lehnte allerdings ab. Man hätte es auf juristischem Wege versuchen können, erzählt Lücking, doch wurde davon abgesehen. „Denn auf hoher See und vor Gericht sind wir alle in Gottes Hand“, sagt er lachend.