Duisburg. Polizei und Staatsanwaltschaft haben 22 Wohnungen von Mitgliedern der MSV-Ultra-Gruppe “PGDU“ in Duisburg durchsucht. Zehn Stadionverbote erteilt.

In einer gemeinsamen Aktion haben die Duisburger Polizei und Staatsanwaltschaft in den frühen Morgenstunden am Donnerstag 22 Wohnungen von Mitgliedern der Duisburger Ultra-Gruppe "PGDU" (Proud Generation Duisburg) und deren Treffpunkt an der Kardinal-Galen-Straße durchsucht. Hintergrund der Durchsuchungen ist das Abbrennen von Pyrotechnik beim Auswärtsspiel des MSV Duisburg bei Preußen Münster am 2. November 2014. Mit den Leuchtkörpern zerstörten die Fans unter anderem auch ein Kabel der Hintertorkamera der ARD-Sportschau, Mehrere Ordner erlitten durch Rauchgasentwicklungen Atembeschwerden.

Illegale Pyrotechnik gefunden

Die Fahnder stellten bei den Durchsuchungen unter anderem illegale Pyrotechnik sicher, bestätigte Polizeisprecherin Daniela Krasch auf Nachfrage. Außerdem sollen nach Informationen dieser Redaktion Handys und Speicherkarten beschlagnahmt worden sein, auf denen die Polizei Bilder und Videos der Beschuldigten, die sie beim Abbrennen von Bengalos zeigen, vermutet.

In ihrem Blog teilten die Mitglieder der PGDU nach dem Spiel in Münster selber mit, dass gut 2200 Zebras nach Westfalen gereist seien, um die Partie zu sehen. "Doch den einzigen Lichtblick des Tages gab es zum Anpfiff in unserem Sektor, wo im dichten weißen und blauen Nebel eine stattliche Anzahl an Signalfackeln versuchten, im Gästeblock die Stimmung aufkochen zu lassen."

Konsequenz: Die Polizei hat Strafverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung und Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz eingeleitet.

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MSV will Geldstrafe an Ultras weitergeben

Nach Informationen dieser Redaktion sollen Stadionverbote gegen zehn PGDU-Mitglieder ausgesprochen worden sein. Martin Haltermann, Sprecher des MSV Duisburg, beglückwünscht die Polizei zu ihrem Ermittlungserfolg. Haltermann bestätigte auf Nachfrage, dass Preußen Münster mehrere bundesweite Stadionverbote ausgesprochen hat und betonte, dass der MSV das für "absolut richtig" hält. Den Meiderichern wurde seinerzeit durch den DFB eine Geldstrafe von rund 4000 Euro auferlegt, weil ihre Fans Bengalos abgebrannt hatten. Der Verein will nun versuchen, diese Summe von den Beschuldigten einzufordern.