Duisburg. Bei den Spielen in den ersten drei Ligen werden künftig weniger Polizisten im Einsatz sein. Das neue Einsatzkonzept des NRW-Innenministers Ralf Jäger hat für viele Diskussionen gesorgt. Beim MSV Duisburg ist man überrascht über die Ankündigung. Die örtliche Polizei und die DVG reagieren gelassen.

Die Ankündigung von NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD), künftig weniger Polizisten bei Fußballspielen in Nordrhein-Westfalen einzusetzen, hat für viele Diskussionen gesorgt. „Wir haben in NRW zwischen 1500 und 1800 Gewaltbereite. Wenn wir uns in die Hinterhöfe zurückziehen, zerlegen die uns die Straße“, sagt Arnold Plickert, NRW-Landeschef der Polizeigewerkschaft (GdP). In Duisburg hingegen sehen Polizei und DVG dem Rückzug der Polizei gelassen entgegen. Beim MSV ist man überrascht.

"Wir kennen das Papier auch erst seit Freitag", erklärt Polizeisprecher Ramon van der Maat. Konkrete Auswirkungen auf Einsatzplanungen bei Heimspielen des MSV Duisburg habe die Ankündigung also noch nicht. Probleme erwartet die Duisburger Polizei aber ohnehin keine. Zumindest nicht mehr als bisher. "Wir bewerten die Gefahrenlage wie wir es bisher auch immer getan haben und fordern beim Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste Einsatzhundertschaften an, wenn wir es für nötig halten", erklärt van der Maat. Dort wird dann entschieden, ob die Bitte um Unterstützung mit dem neuen Konzept vereinbar ist. Innenminister Ralf Jäger hat aber angekündigt, dass Risikospiele, bei denen massive ­Gewalt droht, von Reduzierungen ausgespart werden.

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Von Wilfried Goebels

DVG erwartet keinen Ärger

Auch bei der Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) reagiert man gelassen auf die Reduzierung der Polizeikräfte bei MSV-Spielen. "Risikospiele werden ja weiterhin in gewohnter Weise von der Polizei begleitet", erklärt Pressesprecher Helmut Schoofs. Und bei allen anderen Spielen habe die DVG weitestgehend positive Erfahrungen gesammelt. "In den meisten Fällen benehmen sich die Gästefans wie normale Fahrgäste."

Beim MSV Duisburg sind die Verantwortlichen "überrascht über die Kurzfristigkeit" mit der das Konzept umgesetzt werden soll. Aus dem NRW-Innenministerium heißt es auf Anfrage: "Das Konzept gilt ab sofort."

"Wir haben am Wochenende aus den Medien davon erfahren und müssen das erstmal auf uns zukommen lassen. Inhaltlich können wir das noch gar nicht bewerten, aber die Polizei hat uns versichert, dass sie sich mit uns Verbindung setzen wird", sagt MSV-Sprecher Martin Haltermann. Für das nächste Heimspiel (Samstag, 9. August, 14 Uhr) gegen den Hallerschen FC erwartet der Verein aber noch keine Änderungen im Polizeikonzept. Zumal es bei Begegnungen gegen Mannschaften aus Ostdeutschland häufig zu Auseinandersetzungen kommt.