Duisburg. Regina Scheuerer und Cornelia Spitzlei erhalten im Jüdischen Gemeindezentrum für ihr großes Engagement den Preis für Toleranz und Zivilcourage.
Regina Scheuerer und Cornelia Spitzlei setzen sich ein für alle Schutzsuchenden. Seit vielen Jahren engagieren sich die beiden Duisburgerinnen für asylsuchende Menschen und Vertriebene. Für ihre Arbeit und ihr Engagement beim Diakonischen Werk beziehungsweise beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) wurden die beiden Frauen jetzt mit dem Duisburger Preis für Toleranz und Zivilcourage im Jüdischen Gemeindezentrum im Innenhafen ausgezeichnet.
Bereits zum 14. Mal wurde der Preis für herausragendes bürgerliches und soziales Engagement am 27. Januar, dem Auschwitz-Gedenktag, in dem Gemeindezentrum vergeben. Oberbürgermeister Sören Link betonte in seinem Grußwort, wie wichtig die Verleihung an gerade diesem Tag gegen das Vergessen der Gräueltaten der Nationalsozialisten im Zweiten Weltkrieg sei: „Damit machen wir uns bewusst, in welcher Verantwortung wir stehen.“ Nur in einer offenen Stadt könne ein solcher Preis vergeben werden und daher sei er stolz, nicht nur als Oberbürgermeister bei der Verleihung dabei zu sein. „Ich bin heute auch als Bürger hier und stolz auf Duisburg.“
Vorbildlich engagierte Frauen
Armin Schneider, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Duisburg und Sprecher des Bündnisses für Toleranz und Zivilcourage, das den Preis alljährlich verleiht, lobte die Stadt ebenso. Er mahnte allerdings auch an, dass Fremdenhass dauerhaft bekämpft werden müsse. Beispielsweise im Hinblick auf „Pegida“, aber auch sonst: „Dass dieses Haus bei solchen Veranstaltungen unter Polizeischutz steht, zeigt, wie viel noch zu tun ist.“
Im Leben von Regina Scheuerer und Cornelia Spitzlei hat Fremdenfeindlichkeit seit jeher keinen Platz. Manfred Rekowski, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, bezeichnete sie als vorbildlich engagierte Frauen, die mit viel Erfahrung seit langem Gutes tun. Scheuerer, die seit 1990 als Leiterin des Flüchtlingsreferats des Diakonischen Werks arbeitet, zeigte sich sichtlich gerührt von der Auszeichnung und erklärte ihren Entschluss, sich in diesem Bereich zu engagieren: „Ich habe mir damals gedacht, dass es die zwingende Konsequenz aus der NS-Zeit ist, Flüchtlingen und Schutzsuchenden zu helfen.“
Stimme und Gesicht für Neuankömmlinge in Duisburg
Auch Cornelia Spitzlei hat es sich beim DRK zur Aufgabe gemacht, Flüchtlingen zu helfen. Dass ihr Engagement dabei regelmäßig über die normale Arbeitszeit hinausgehe, gehöre dazu. Sie sieht ihren Beruf als Berufung und wichtige Arbeit für die Gesellschaft.
Manfred Rekowski unterstrich, dass beide vor allem „Stimme und Gesicht für Neuankömmlinge in Duisburg“ seien und vielen mit ihrer Unterstützung Halt geben. Sie erhielten, so Rekowski weiter, den Preis stellvertretend für alle ehrenamtlich und beruflich engagierten Bürger Duisburgs.