Duisburg/Mülheim. . Das versichert Dmitrij Yegudin, der neue Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Duisburg-Mülheim-Oberhausen. Der 38-jährige ist Sprecher des neuen Gemeinderates, der komplett mit Mitgliedern aus Osteuropa besetzt ist.
„Wir bleiben eine offene Gemeinde und wollen das jüdische Leben weiterführen und beleben.“ Das versichert Dmitrij Yegudin, der neue Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Duisburg-Mülheim-Oberhausen. Der 38-jährige ist Sprecher des neuen Gemeinderates, der komplett mit Mitgliedern aus Osteuropa besetzt ist.
Unterstützung und Rückendeckung bekommt der vor 20 Jahren aus der Ukraine nach Deutschland gekommene Speditionsunternehmer Yegudin von seinem nicht wiedergewählten Vorgänger Henry Hornstein (66). „Ich bin nicht enttäuscht und sehe das positiv. Ich bin froh über die neuen Mannschaft, die jetzt Verantwortung übernimmt. Sie spiegelt die große Mehrheit unserer Gemeindemitglieder wieder, die aus den ehemaligen Sowjetstaaten gekommen ist, hier eine neue Heimat gefunden hat und ohne die es kein jüdisches Gemeindeleben mehr geben würde.“ Hornstein widerspricht damit auch dem ehemaligen Vorstandsmitglied Patrick Marx, der wie berichtet seinen Austritt aus der Gemeinde erwägt und große Sorge um das religiöse Leben im Gemeindezentrum am Innenhafen geäußert hatte. Hornstein: „Hier sind jetzt junge Leute am Werke.“
„Ich bin nicht hier, um Russisch zu sprechen“, will Yegudin Mutmaßungen, dass sich die Gemeinde künftig abschottet, entgegentreten. Klar sei, dass gerade die älteren der 2700 Gemeindemitglieder, die zu „99 Prozent“ eben aus den osteuropäischen Staaten stammen, entsprechend betreut werden müssen. So sollte der neue Rabbiner auch Russisch sprechen können.
Zugleich aber: Im zweizügigen Kindergarten und im Jugendzentrum der Gemeinde wird wie selbstverständlich Deutsch gesprochen. Um Integration, Offenheit und die Zukunft des lebendigen Gemeindelebens machen sich Yegudin wie Hornstein keine Sorgen.
Ohnehin warten andere Baustelle, in die sich der neue Vorstand einarbeiten muss: Die geplante Sanierung des Gemeindezentrums für über drei Millionen Euro. Und auch die Kita, die eigentlich auf vier Gruppen erweitert werden soll, hat Sanierungsbedarf.