Duisburg. Am alten Güterbahnhof darf eine weitere Abfahrt von der A59 gebaut werden. Jetzt bleibt die Frage: Baut Kurt Krieger sein Möbelzentrum oder nicht?

Baut er? Baut er nicht? Diese Fragen beschäftigen derzeit Stadtplaner und Kommunalpolitik, nachdem die Bezirksregierung endlich grünes Licht gegeben hat für den Bau einer weiteren Autobahnabfahrt an der A 59. Diese war eine Forderung von Kurt Krieger, der auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs ein großes Möbelzentrum bauen will.

Immer wieder hatte er das „Ja“ aus Düsseldorf angemahnt, das auf sich warten ließ. Tatsächlich wird das Planfeststellungsverfahren am Ende rund zweieinhalb Jahre gedauert haben. Bei der federführenden Bezirksregierung war Personal ausgefallen, es gab sogar einen Todesfall, und wegen anderer Großvorhaben stand der Duisburger Fall eine Zeit lang nicht ganz oben auf der behördlichen Prioritätenliste. Zwischenzeitlich hatte Krieger sogar den Neubau seines Höffner-Möbelhauses in Neuss vorgezogen.

Zwei A 59-Anschlüsse werden künftig das ehemalige Bahngelände erschließen.
Zwei A 59-Anschlüsse werden künftig das ehemalige Bahngelände erschließen.

Eröffnung sorgte für Irritationen

Und bei dessen Eröffnung für Irritationen in Duisburg gesorgt. Versuche, ein Möbelhaus in Düsseldorf oder Duisburg zu bauen, seien „gescheitert“, hieß es vor wenigen Wochen in einer Pressemitteilung des Möbelunternehmens. Und bei Krieger-Bau in Berlin war in den letzten Tagen keine Bestätigung zu bekommen, dass nun in Duisburg mit dem Anrollen von Baggern und Betonmischern zu rechnen ist.

Planungsdezernent Carsten Tum zur Genehmigung der Anschlussstelle Hochfeld: „Ich freue mich, dass jetzt die letzte Hürde für den Bau des Möbelzentrums Höffner in Duisburg beseitigt ist. Alles Weitere liegt jetzt in der Hand des Investors. Alle Wünsche wurden erfüllt, mit der erteilten Genehmigung zum Bau der Anschlussstelle kann die hochwertige Entwicklung mit direktem Autobahnanschluss jetzt realisiert werden. Jetzt ist Möbel Höffner am Zuge, die nächsten Schritte zu gehen.“

Gerüchte um Factory Outlet Center in der Innenstadt

Ähnlich sieht man’s auch in der Politik vor Ort: „Krieger ist jetzt am Zug“, so Oliver Hallscheidt, Geschäftsführer der SPD-Ratsfraktion. Man würde sich freuen, wenn der Investor seine Pläne jetzt realisieren würde. „Er sollte jetzt bauen“, meint Rainer Enzweiler, Chef der CDU-Fraktion. „Das Grundstück kann nicht auf ewig so bleiben“, sei ein „Schandfleck“. Und wenn Krieger nicht mehr will? „Dann haben wir ein Problem.“

Unterdessen kocht auch schon die Gerüchteküche, ist von einer Verlagerung des Factory Outlet-Pläne auf das innerstädtische Gelände zu hören.