Duisburg-Hochfeld. . Ein Ratsbeschluss sicherte zwar ihren Bestand – doch die letzte Klasse der Hochfelder Hauptschule soll nach den Ferien zur Gneisenaustraße ziehen.
Die Emil-Rentmeister-Schule wird zum Schuljahresende dicht gemacht. Die Bildungseinrichtung an der Gitschiner Straße ist eine der letzten Hauptschulen im Bezirk Mitte, an der auch Jugendliche mit Förderbedarf unterrichtet werden. Allerdings besteht die Schule nur noch aus einer neunten und einer zehnten Klasse. Bereits im Jahr 2013 ist die Globus-Gesamtschule in das Gebäude mit eingezogen. In einem Ratsbeschluss wurde aber festgelegt, dass die Hauptschule bis zur Beendigung der letzten Klasse an ihrem Standort bleiben könne. Doch dieser Beschluss ist nun passé.
Die Verwaltung argumentiert, dass es kaum möglich sei, den Schulbetrieb für eine Klasse aufrecht zu erhalten. So müssten zum Beispiel Fachlehrer von anderen Schulen anreisen, um die Kinder zu unterrichten. Die Klasse, und wohl auch ihre Lehrer und die Sonderpädagogin, sollen im Sommer zur Hauptschule Gneisenaustraße wechseln.
Patenschaften wären denkbar
„Uns wurde damals versprochen, dass die Schule Bestand hat. Es stimmt nicht, dass es für die Kinder besser ist, wenn sie zur Gneisenaustraße wechseln. Wir haben Kinder mit Förderbedarf, für die ist ein gewohntes Umfeld wichtig“, erklärt Wolfgang Thomas, Leiter der Emil-Rentmeister-Schule. Bei einem Gespräch, so sein Eindruck, sei von vornherein klar gewesen, dass seine Schule schließen müsse.
Ralph Kalveram vom Amt für schulische Bildung erklärt jedoch, dass die Gesamtschule Globus mehr Platz benötige: „Wir haben eine andere Lage als beim Ratsbeschluss. Die Gesamtschule hat die Dependance eröffnet, um Platz zu schaffen für eine Oberstufe, zusätzlich haben wir Klassen für Zuwandererkinder eingerichtet.“ Zudem gebe es für die Hauptschüler an der Gneisenaustraße die Möglichkeit, einen Abschluss mit Qualifikation zu erwerben. „Eine Unterrichtsdifferenzierung innerhalb einer Klasse ist sonst nicht möglich.“ Natürlich werde die Stadt für einen „geordneten“ Übergang sorgen – und auch an dem Thema Beförderung zur Schule werde gearbeitet.
„Für die Kinder von der Emil-Rentmeister-Schule sind auch Patenschaften denkbar“, schlägt Ursula Freyer, Rektorin der Hauptschule Gneisenaustraße vor. Sie sieht den Übergang der Klasse an ihre Schule unproblematisch. Wie es für Rektor Wolfgang Thomas weitergeht, ist übrigens noch nicht klar. „Ich versuche seit Tagen, jemanden von der Bezirksregierung zu erreichen.“
Hauptschule Gneisenaustraße hat Erfahrung mit Integration anderer Schulen
Die Hauptschule an der Gneisenaustraße ist, wenn die Emil-Rentmeister-Schule und die Hauptschule Hitzestraße im Sommer schließen, die letzte Hauptschule im Bezirk Mitte. Rektorin Ursula Freyer hat bereits Erfahrung mit der Integration von Klassen anderer Schulen gemacht. So wurden auch die verbleibenden Jugendlichen der Gottfried-Könzgen-Schule aus Stadtmitte zur Gneisenaustraße verlegt. „Da ist immer Traurigkeit und Verzweiflung im Spiel“, weiß Ursula Freyer. Doch nun könne man sich vorbereiten und etwa gemeinsame Veranstaltungen planen, bei denen sich die Schüler kennen lernen. An der Gneisenaustraße findet ebenfalls gemeinsamer Unterricht für Jugendliche mit und ohne Förderbedarf statt. „Wir haben mittlerweile viele Kinder, die aus anderen Stadtteilen kommen“, betont Ursula Freyer – und macht den Jugendlichen Mut.