Duisburg. Andere Großstädte haben schicke Einkaufsmeilen, Duisburg hat einen Flickenteppich. Gebrochene oder geflickte Bodenplatten machen die Königstraße zur Stolperfalle.
Andere Großstädte haben Prachtstraßen als innerstädtische Einkaufsmeile. Duisburg hat einen Flickenteppich. Die Visitenkarte des einstmaligen Oberzentrums wurde, nachdem die Duisburger ihre Straßenbahn in den Untergrund verlegt hatten, ehedem Anfang der 90er Jahre mit unterschiedlichen Steinen und Platten oberirdisch attraktiv herausgeputzt. Von der schicken Gestaltung, die auf einem Konzept des Braunschweiger Architektenbüros Hartmut und Ingeborg Rüdiger basieren soll, ist allerdings nicht viel übrig. Mehr noch - zahlreiche gebrochene und lose Granitplatten machen die Königstraße nicht nur hässlich, sondern auch an vielen Stellen zur Stolperfalle.
Die allerdings sei die Stadt bemüht, so schnell wie möglich zu beseitigen, versichert Pressesprecherin Susanne Stölting. „Einmal pro Woche gehen Mitarbeiter der Wirtschaftsbetriebe Duisburg (WBD) über die Königstraße, um den Zustand zu begutachten.“ Derzeit seien noch 20 Aufträge für Stellen, die repariert werden müssen, offen. „Dabei handelt es sich um drei Schadensstellen und 17 Gefahrenstellen“, listet Susanne Stölting auf. In beiden Fällen gehe es um lose oder hochstehende Gehwegplatten, über die Fußgänger stolpern könnten. Liegen die im Randbereich eines Brunnens oder einer Baumscheibe, werden sie von den WBD-Mitarbeitern als Schadensstellen eingestuft, weil diese Wege nicht so stark von Passanten genutzt werden. Dort, wo die eigentlichen Laufströme sind, werden die losen Platten zur Gefahrenquelle erklärt und haben bei der Reparatur Vorrang.
Finanzielles Problem für die Stadt
„Früher wurden die schadhaften Platten entfernt und zunächst mit Teer verfüllt. Heute werden Pflastersteine verlegt bis die endgültige Reparatur mit den Granitplatten erfolgen kann“, erklärt Stölting. Doch das ist ein finanzielles Problem für die Stadt. Zumal, wenn die Arbeiten von einer Fachfirma ausgeführt werden müssen, was beim Austausch der Granitplatten der Fall ist.
„Für solche Fälle stehen für das gesamte Stadtgebiet für das Jahr 2015 rund 118.000 Euro zur Verfügung. Ein Quadratmeter dieser Granitplatten kostet netto je nach Art 250 bis 350 Euro. Die komplette Erneuerung der Platten würde einen Millionenbetrag verschlingen. Deshalb können wir bei der Sanierung des Königstraßenbelags nur schrittweise vorgehen und müssen manchmal etwas länger mit der Notlösung leben“, sagt Stölting.
Etwas Gutes hat aber auch die Notlösung. Denn die Granitplatten zerbrechen nicht nur durch ein konstruktives Problem der Königstraße, sondern auch an ihrer eigenen Beschaffenheit.
Nicht tragfähig genug
Unter den Platten liegt eine Betonplatte, die verhindert, dass Wasser versickert. Auf diese Weise wird das Bettungsmaterial, auf dem die Granitplatten liegen ausgeschwemmt, so dass die Platten anfangen zu kippen. Zudem, so Stölting, werde die Königstraße, die lediglich für Lkw mit einem zulässigen Gesamtgewicht bis zu fünf Tonnen freigegeben ist, allzu häufig von Lastern mit einem unzulässig hohen Gesamtgewicht befahren. Was oft zum Bruch der lockeren Platten führt. Der Stadt fehle einfach das Personal, um den Anlieferungsverkehr auf der Königstraße dauerhaft zu überwachen, so Stölting.
Hinzu kommt, dass die Granitplatten mit ihren Maßen 50 x 75 Zentimeter ein sehr ungünstiges Maß für hohe Belastungen aufweisen. Die Überbrückungslösung mit Betonpflastersteinen (10 x 20 cm groß) besitzt eine weit größere Stabilität. Und optisch ist sie zumindest ein wenig augenschmeichelnder als das Verfüllen der Löcher mit Asphalt.