Duisburg. Fast die Hälfte der Frauen und fast zwei Drittel der Männer sind übergewichtig, ergab eine Untersuchung. Jeder fünfte Duisburger ist sogar fettleibig.

Hätten Sie es gewusst? Der durchschnittliche Erwachsene in Duisburg ist 1,71 Meter groß und wiegt 77,2 Kilogramm. Sagt zumindest das Landesamt Information und Technik NRW und beruft sich dabei auf Mikrozensus 2011.

Die wichtigste Nachricht dieser Statistik, die auf den Angaben von 256.000 Duisburgern beruhen: Die Duisburger an und für sich wachsen zwar nicht immer weiter in den Himmel, werden aber immer dicker. Nun sind Kurven ja an und für sich eine schöne Sache. Das wusste schon Rubens.

Gewicht der Duisburger steigt seit Jahren kontinuierlich

Aber zuviel Speck auf den Rippen geht oft mit Krankheiten einher. Und hier bewegen sich die Duisburger in einer Abwärtsspirale. Das Gewicht steigt Jahren kontinuierlich an. Fast die Hälfte der Frauen und knapp zwei Drittel der Männer bringen im Verhältnis zu ihrer Körpergröße zu viel auf die Waage und gelten demnach als übergewichtig.

Die Ursachen für den Anstieg des Übergewichts sind bekannt: Weniger körperliche Arbeit, wachsende Motorisierung sowie eine hochwertige Ernährung führen einerseits zu einer Verbesserung der Lebensbedingungen und einer höheren Lebenserwartung, sagt beispielsweise die Innungskrankenkasse Classic.

Die Daten des durchschnittlichen Duisburgers.
Die Daten des durchschnittlichen Duisburgers. © Funke Foto Services

Gleichzeitig führt diese Entwicklung dazu, dass sich die Menschen immer weniger bewegen und mehr essen, der Körper aber die Nahrung nicht mehr verbrauchen kann, die er zu sich nimmt. „Zu den ersten Beschwerden bei Übergewicht zählen Kurzatmigkeit, Schwitzen sowie Kreuz- und Gelenkschmerzen. Als gefährlicher erweisen sich aber die Folge- und Begleitkrankheiten: Bluthochdruck, koronare Herzkrankheiten und Diabetes Typ 2, die immer mehr zunehmen“, so Michael Lobscheid., Sprecher der IKK Classik.

2005 wog der Duisburger im Schnitt 75,5 Kilo, 2009 bereits 76,4 Kilo, zuletzt 77,2 Kilo. Was dem Durchschnittsmenschen vielleicht noch nicht viel ausmacht, beim näheren Blick in die Statistik allerdings Angst machen kann: Denn mittlerweile 18,8 Prozent der Duisburger sind adipös, weitere 1,4 Prozent sehr adipös.

Die Adipositas wird im Volksmund auch Fettsucht genannt, denn es geht nicht um etwas zu viel „Hüftgold“ am Körper, sondern um Fettleibigkeit. Adipöse Menschen leiden an einer Ernährungs- und Stoffwechselkrankheit mit starkem Übergewicht, die durch eine über das normale Maß hinausgehende Vermehrung des Körperfettes mit krankhaften Auswirkungen gekennzeichnet ist.

Mehr Menschen mit Adipositas als im Landesschnitt

Zur Definition dient der sogenannte Body-Mass-Index (BMI), der sich aus dem Körpergewicht in Kilogramm geteilt durch die Körpergröße in Meter zum Quadrat ergibt. Ein BMI ab 25 Kilogramm pro Quadratmeter gilt per Definition als Übergewicht, ein BMI von 30 Kilo pro Quadratmeter und höher als Fettleibigkeit. Und davon sind mehr als 20 Prozent der Duisburger betroffen, also jeder Fünfte. Dabei gibt es mit 21,1 Prozent mehr adipöse Männer als Frauen mit 17,7 Prozent. Zum Vergleich: 2005 litten in Duisburg 16,9 Prozent der Männer und 15,4 Prozent der Frauen an Adipositas.

Der Blick in die Statistik zeigt damit, dass nicht nur die Zahl der übergewichtigen Erwachsenen ansteigt, sondern von ihnen immer mehr als fettleibig gelten. Der Anteil der adipösen Menschen in Duisburg (20,2%) liegt zudem deutlich über dem Landesschnitt (16,2%).

Normalgewichtig sind in Duisburg 42 Prozent, und natürlich gibt es auch das andere Extrem: Als untergewichtig gelten aber lediglich 2,5 Prozent. Betroffen sind davon vor allem Frauen: Während bei den Männern lediglich 0,6 Prozent zu wenig auf die Waage bringen, sind es bei den Frauen 4,3 Prozent.