Duisburg. Nach dem Besuch von NRW-Arbeitsminister Guntram Schneider in Duisburg-Homberg sollen Gespräche über die Dimension des Arbeitsplatzabbaus bei Huntsman starten.

Für einen guten ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance. Ob den vier Geschäftsführern der Firma Huntsman dieser Spruch präsent war, als sie am Donnerstag das Homberger Werk betraten, ist nicht bekannt. Laut des hiesigen SPD-Landtagsabgeordneten Rainer Bischoff ist der zweite Eindruck vom neuen Sachtleben-Eigentümer aber deutlich besser als der erste. Sind diese doch jetzt bereit, über die Dimension des angekündigten Arbeitsplatz-Abbaus in Homberg und Uerdingen zu verhandeln.

„Die Zahl von 357 Stellen in Homberg und 174 in Uerdingen ist nicht in Stein gemeißelt, es ist eine Art Verhandlungsbasis“, so Bischoff, der von einem sehr dynamischen Tag sprach. Dynamik sei entstanden als klar wurde, dass sich sowohl Oberbürgermeister Sören Link, als auch Landesarbeitminister Guntram Schneider (beide SPD) im Werk angekündigt hatten.

Am Ende muss ein Sozialplan stehen

Die Huntsman-Geschäftsführer beraumten kurzfristig für den Morgen ein Gespräch mit Link und für mittags eines mit Schneider und Bischoff ein. „Sie haben uns zugesichert, dass beide Standorte erhalten bleiben und auch, dass sie hier investieren wollen. Ich habe nicht den Eindruck, dass sie bewusst die Unwahrheit gesagt haben“, sagte Schneider im Anschluss. Es gelte, Verhandlungen aufzunehmen, einen Interessensausgleich zu schaffen. Am Ende müsse ein Sozialplan stehen.

Auch wenn die Politiker die Gespräche als positives Signal werteten, die Belegschaft um Betriebsrats-Chef Klaus Pilger möchte jetzt Taten sehen. „Das allerwichtigste ist, dass eine Perspektive für diejenigen Auszubildenden geschaffen wird, deren Verträge Ende des Jahres auslaufen“, so Pilger, der nachschob, dass diese 22 Ex-Azubis in spe und weitere 22 aus dem vorherigen Jahrgang gar nicht in den mehr als 530 abzubauenden Stellen enthalten sind. Das seien lediglich die Vollzeit-Planstellen.

Betriebsversammlungen geplant

Wie geht es jetzt weiter? Für den 17. und 18. Dezember sind Betriebsversammlungen geplant. „Wir hoffen, dass Huntsman in den Versammlungen positive Signale verkündet, und dass nicht nur, weil bald Weihnachten ist“, sagte Bischoff. Eine Groß-Demonstration wie nach der vergangenen Betriebsversammlung könne sehr schnell organisiert sein. „Beim Stichwort Demo sind die Herren dann schon ein bisschen zusammengezuckt“, so Bischoff.