Duisburg. Aus Südtirol hat die Familie Bachmann ihre Holzschnitzkunst zum Duisburger Weihnachtsmarkt mitgebracht. Fein wie Porzellan wirkt das bemalte Holz.
Wenn Besucher das kleine Holzhäuschen von Josef Bachmann betreten, riecht es nur so nach frischem Holz. Schaut man sich aber dort um, so könnte der Eindruck entstehen, es stünde nur Porzellan in den Regalen – so detailliert und fein sehen seine Holzschnitzereien aus. „Das sind alles in Handarbeit gefertigte Unikate“, versichert Josef Bachmann stolz.
Um seine Engel, Krippen und Weihnachtsfiguren zu verkaufen, kommt er extra aus Südtirol nach Duisburg. „Seit sieben Jahren bin ich jetzt schon auf dem Duisburger Weihnachtsmarkt und es ist immer wieder toll. Wenn man aus einem kleinen Dorf kommt, dann muss man eben auch mal in die Großstadt, um seine Waren zu verkaufen“, erzählt Bachmann, der aus Antholz stammt.
Duisburger Markt deutlich größer
Lange Zeit vorher war er mit seinem Häuschen in Krefeld auf dem Weihnachtsmarkt. „Duisburg ist da aber schon noch deutlich größer und bekannter, so dass wir uns damals für diesen Standort entschieden haben“, so Bachmann. Auch auf weiteren Weihnachtsmärkten sind die Südtiroler präsent.
Für eine Figur braucht er in seiner Werkstatt daheim je nach Größe bis zu 14 Tage. Bergahorn, Eschenholz oder Kirschholz wird maschinell vorgearbeitet, von Hand nachgeschnitzt und dann bemalt. Gerne greift der Südtiroler auch zur heimischen Zirbelkiefer, die an der Waldgrenze der Antholzer Berge wächst.
Lustige Geschichten erlebt
Mit der Resonanz ist Josef Bachmann ganz zufrieden, es ist Halbzeit auf dem Weihnachtsmarkt. „Wenn der Heiligabend näherkommt, dann kommen auch die Kunden“, erzählt er. Da seine Figuren nicht wie Holz, sondern durch die Bemalung eher wie Porzellan aussehen, hat er schon die ein oder andere lustige Geschichte erlebt: „Einmal kam eine Dame und kaufte einen Engel. Sie konnte aber nicht glauben, dass er aus Holz gemacht ist.
Sie kam ein paar Tage später wieder und fragte mich noch einmal, ob der Engel wirklich aus Holz sei“, erzählt der Holzschnitzer. Also nahm er sein Werkzeug und ritzte am Boden etwas Holz weg. Erst dann war sie zufrieden, erzählt Bachmann, der jetzt von seinem Bruder abgelöst wird. „Es ist sehr schön hier und die Leute sind nett, aber ich bin kein Stadtmensch, ich vermisse dann doch meine Berge“, so der Südtiroler.