Duisburg. Die Initiative „Brotzeit“ der Schauspielerin Uschi Glas versorgt 500 Duisburger Grundschüler aus sozial schwächeren Schichten mit einem Essen vor dem Unterrichtsbeginn. Es werden noch Helfer gesucht.

Nach Einschätzung des Hilfsvereins „Brotzeit“ kommt jeder dritte Grundschüler in Deutschland ohne ein Frühstück im Bauch zur Schule. Damit die Kinder die „geistige Nahrung“ im Unterricht besser verdauen können, brauchen sie aber etwas Vernünftiges zu essen. Deswegen versorgt die Initiative der Schauspielerin Uschi Glas täglich 14 Grundschulen in Duisburg mit insgesamt rund 500 Gratis-Frühstücksmahlzeiten für die Kinder. Nun sollen noch zwei weitere Schulen hinzukommen, wofür Brotzeit ehrenamtliche Senioren und Seniorinnen sucht.

Das Projekt existiert seit 2008 und wurde in München gegründet. Deutschlandweit werden 130 Schulen mit 5400 Kindern unterstützt. „In Duisburg sind wir seit Mai 2013 am Start“, sagt Britta Papenfuß, Geschäftsstellenleiterin von Brotzeit. Im Januar werden noch die Grundschulen an der Friedenstraße und der Klosterstraße ins Boot geholt.

Bei der Auswahl der Schulen spielt vor allem die Bedürftigkeit der Kinder eine Rolle. „Meistens sind es Schulen mit einem Anteil von Schülern aus sozial schwächeren Schichten“, sagt Britta Papenfuß. Oft könnten sich die Eltern ein Frühstück nicht leisten oder sähen nicht die Notwendigkeit dessen. „Bevor wir anfangen, stimmen wir aber alles mit der Schulleitung ab“, so Papenfuß, „denn die Schule muss hinter der Initiative stehen“. Auch seien eine Küche und ein Frühstücksraum notwendig, bei Anschaffungen beispielsweise eines Kühlschranks könne Brotzeit helfen.

"Tolle Gespräche" zwischen Kindern und Helfern

Die Lebensmittel für ein ausgewogenes Frühstück etwa mit (Vollkorn-) Brot, Brotbelag, Milch, Obst und Gemüse spendet der Discounter Lidl – die Initiative betont, dass es sich um reguläre, nicht abgelaufene Waren handelt. Ausgeliefert werden die Sachen unentgeltlich von Kühlfahrzeugen der Firma Frigo-Rent, das Unternehmen DIS AG stellt Mitarbeiter für die Projektkoordination vor Ort. Für die Region Rhein-Ruhr mit Duisburg ist Claudia Stappert zuständig. Die Initiative erhält auch viele Einzelspenden.

Gefrühstückt wird in Büffetform vor dem Unterricht. In Duisburg engagieren sich 70 Senioren und beaufsichtigen alles. „Die Kinder sollen sich die Brote aber selbst schmieren und Getränke einschütten“, sagt Claudia Stappert. Nach dem Frühstück sorgen die Helfer, die eine kleine Aufwandsentschädigung erhalten, wieder für Ordnung. Sie haben aber auch eine soziale Funktion. „Oft bauen sie eine Beziehung zu den Kindern auf. Dann kommen tolle Gespräche zustande“, so die Projektkoordinatorin. Insgesamt wären zwei mal zwei Stunden pro Woche an Aufwand nötig. Für Claudia Stappert können sich auch nicht genug Helfer melden. Denn: „Wir wollen noch fünf weitere Schulen in Duisburg und Umgebung aufnehmen.“