Duisburg. Tiefer in die Tasche greifen müssen künftig die Gaskunden der Duisburger Stadtwerke. Der Versorger erhöht die Preise. Zugleich gebe es keinen „Spielraum“ für niedrigere Stromtarife, heißt es bei dem kommunalen Unternehmen.
Die Duisburger Stadtwerke werden im Gegensatz zu zahlreichen anderen Energieversorgungsunternehmen keine Tarifsenkungen vornehmen. Rund zwei Wochen ist es her, dass die Stadtwerke verkündeten, dass die Strompreise 2015 „stabil“ bleiben, obgleich Festkosten leicht gestiegen waren. In der Zeit danach vermeldeten allerdings viele Versorger, dass sie ihre Strompreise sogar senken, weil u.a. die Aufschläge aus dem EEG, dem Gesetz zur erneuerbaren Energie, leicht reduziert wurden. Die Preisvergleichs-Plattform Verivox nannte kürzlich rund 150 Energieversorger, die ihre Tarife senken. Auch der Essener RWE-Konzern kündigte Senkungen an.
Doch für die Duisburger Stadtwerke ist nach den Worten von Unternehmenssprecher Thomas Nordiek „angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Situation des Unternehmens kein Spielraum für eine Tarifsenkung“. Denn in die Preiskalkulation der Stadtwerke fließt ein, dass der kommunale Energieversorger bei der Stromerzeugung in seinen beiden ohnehin nur im Teilbetrieb laufenden Kraftwerken in Wanheim und Hochfeld Millionenverluste schreibt, von acht Millionen Euro ist die Rede – Tendenz steigend. „Reine Vertriebsunternehmen haben da mehr Spielraum“, so Nordiek.
Gaspreise stiegen das letzte Mail 2011
Denn landauf, landab, stehen die selbst konventionell Energie erzeugenden Versorger wegen sinkender Energiemarktpreise stark unter Druck. Seit 2012 läuft daher bei den Stadtwerken ein Sanierungsprogramm. Erst vor wenigen Wochen haben die Stadtwerke ihre eigenen Pläne für Wasser- und Wind-Kraftwerke gestoppt, weil die Investitionen zu risikoträchtig sind.
Während die Stromtarife zumindest noch stabil bleiben, erhöhen die Stadtwerke ihre Gaspreise, die im August 2011 das letzte Mal stiegen. Gleichzeitig wurden alle Verträge formal wegen neuer Allgemeiner Geschäftsbedingungen (AGB) formal gekündigt. Wer nicht widerspricht, erhält automatisch einen neuen Vertrag.
„Wir müssen einen Teil der erhöhten Netzentgelte von zwölf Prozent weitergeben“, begründet Nordiek die Anhebung der Preise. Für einen Musterhaushalt-Kunden mit einem Jahresverbrauch von 16.000 kwh bedeute dies eine Kostensteigerung von rund 3,42 Prozent bzw. 41 Euro im Jahr.