Düsseldorf. . Norbert Römer, Chef der SPD-Landtagsfraktion in NRW, sollte am Duisburger Unternehmertag teilnehmen. Doch nachdem er sich das Einladungsschreiben und die Teilnehmerliste angesehen hatte, sagte er ab. Armin Laschet, CDU-Chef in NRW, sollte die Regierungspolitik als Hauptredner kritisch kommentieren.
Der traditionelle „Unternehmertag“ der Duisburger Unternehmensverbandsgruppe wird in diesem Jahr von einem Streit mit der NRW-SPD überschattet. SPD-Landtagsfraktionschef Norbert Römer sagte seine Teilnahme ab und protestierte in einem Schreiben an Verbandschef Wim Abbing gegen den Titel der Veranstaltung.
„Wie kommt NRW aus der Abstiegszone?“, hatte der Unternehmensverband seine Einladung für den 1. Dezember überschrieben. In einem von Abbing unterzeichneten Schreiben hatte es zudem geheißen, die rot-grüne Landesregierung versuche, „immer mehr die Freiheit der Unternehmen einzuengen“.
CDU-Chef Armin Laschet als Hauptredner
Negative Beispiele seien das neue Vergaberecht sowie die Klimaschutz- und Hochschulpolitik. Als Hauptredner wurde CDU-Oppositionsführer Armin Laschet angekündigt, der die Alternative „zu der von uns kritisierten Regierungspolitik“ darstellen solle.
„Die Behauptung, unser Land sei in der Abstiegszone, ist ideologische Oppositionsrhetorik“, schrieb Römer in einem Antwortbrief, der unserer Redaktion vorliegt. Seit Regierungsübernahme von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) komme NRW Schritt für Schritt voran.
Irritationen lassen aufhorchen
Der Titel des Unternehmertages habe nichts mit der Realität zu tun. Für einen Unternehmerverband sei es unangemessen, dem politischen Mantra der Opposition widerspruchslos zu folgen.
Die Irritationen zwischen der Regierungspartei SPD und dem Managerkreis lassen aufhorchen. Die Duisburger Unternehmensverbandsgruppe, die vom Emmericher Röstkonzern-Chef Abbing geführt wird, gehört zu den wichtigsten Wirtschaftsstimmen in NRW. Auch BDI-Präsident Ulrich Grillo ist seit Jahren Mitglied.