Duisburg. Nach wie vor kümmern sich die Kraftfahrer laut der Auto-Prüfstelle zu wenig um die Elektrik in ihren Fahrzeugen. Einige Wartungs-Termine könnten schon helfen – und den Straßenverkehr sicherer machen. Fast ein Drittel aller Wagen fällt beim ersten Prüfungstermin durch.

Der TÜV-Nord hat ein paar gute und die eine oder andere schlechte Note an die Autofahrer zu verteilen. Über die Hälfte der geprüften Wagen (57,6 Prozent) sind ohne Beanstandung durch die Hauptuntersuchung (HU) gekommen. Das freut den Prüfer und liegt vor allem daran, „dass die Hersteller eigentlich gute Autos bauen“, wie Wilhelm Schneider von der TÜV-Station Duisburg 1 anmerkt.

Auf der anderen Seite sind aber auch fast ein Drittel (28,1 Prozent) der Autos mit erheblichen Mängeln im ersten Anlauf durch die HU gefallen. Zeit für den TÜV also, um ein wenig pädagogisch auf die Autofahrer einzuwirken: „Wenn sich die Autofahrer mehr um Wartung und Pflege des Fahrzeuges kümmern, ist das positiv für die Sicherheit auf unseren Straßen“, sagt Schneider. Und aus der TÜV-Zentrale heißt es von Sprecher Rainer Camen, das dürften die Fahrer ruhig als Kritik auffassen. Zwar ist die Zahl der erheblichen Mängel erstmals seit Jahren von 30, 7 auf 29,9 Autos pro 100 getesteten Autos leicht zurückgegangen, doch einen Grund zum Aufatmen sehen die Verantwortlichen darin nicht.

Deutsche bleiben ihren Autos lange treu

Vor allem die Beleuchtungsanlage werde nach wie vor „stiefmütterlich“ behandelt. Der Unterpunkt „Licht und Elektrik“ ist nach wie vor in der Statistik der Mängelgruppen weit vorne. Erst danach folgen Aspekte wie „Bremsen“, „Umweltbelastung“ und „Achsen, Räder, Reifen“. Wilhelm Schneider verlangt von den Fahrern deshalb, vor dem Losfahren einmal kurz die Beleuchtungsanlage zu testen.

Nach wie vor bleiben die Deutschen ihren Autos lange treu: Im Schnitt sind die Autos 9,2 Jahre alt und haben über 98.000 Kilometer auf dem Tacho. Statistisch gesehen steigt mit dem Alter der Fahrzeuge auch deren Mangelanfälligkeit. So können Halter eines dreijährigen Autos von Mängeln durch Verschleiß ausgehen, wenn ihr Wagen rund 50.750 Kilometer gelaufen ist. Bei Elfjährigen liegt die Grenze laut aktuellen Erhebungen bei 133.255 Kilometern.

Goldene Plakette für „Mercedes SLK“

Gerade die älteren Fahrzeuge fahren häufig mit der blauen TÜV-Plakette, die qua Gesetz mit dem Jahreswechsel zu einer gelben Plakette wird und damit schon farblich deutlich macht, dass der TÜV-Termin überzogen ist. Folgen sind nach zwei Monaten ein Bußgeld und später sogar ein Punkt in Flensburg.

Keine Sorgen müssen sich wohl die Fahrer des „Mercedes SLK“ machen. Die Karosse aus dem Schwabenland hat den Prüfern in diesem Jahr am wenigsten Probleme bereitet und erhält die sogenannte „Goldene Plakette“. Eine einfache Lösung für die Autofahrer in Duisburg also: Sie müssen sich nur allesamt einen neuen Mercedes zulegen.