Dortmund. Durchgängig Feiern von Mitternacht bis in den Morgen? Das ging bisher in Dortmund nicht. Aber jetzt schafft die Stadt die Sperrstunde ab.
Dortmund will die Sperrstunde in "Schank- und Speisewirtschaften" abschaffen – heißt: Kneipen, Restaurants und Clubs dürfen bald durchgängig geöffnet sein. Der Rat muss die Änderung der Sperrzeitverordnung in der nächsten Sitzung aber noch durchwinken.
Bisher gilt: Diskos, Bars und Co. müssen täglich mindestens eine Stunde lang geschlossen bleiben – nämlich zwischen 5 und 6 Uhr. Umgangssprachlich heißt diese Stunde auch "Putzstunde".
Modellversuch ohne Sperrstunde: Keine Probleme in Dortmund
Die Stadt Dortmund hatte direkt nach Corona einen Modellversuch gestartet: Wie läuft es im Nachtleben ohne Sperrstunde? Ergebnis: Es gab keinerlei Beanstandungen, die gegen eine komplette Abschaffung der Sperrstunde sprechen, erklärte Dortmunds Ordnungsdezernent Norbert Dahmen im Mediengespräch. Ganz im Gegenteil: Clubs und Diskotheken begrüßen die Abschaffung der Sperrzeit. So bleibt ihnen mehr Flexibilität bei den Öffnungszeiten.
"Die Freizeitkultur hat sich deutlich verändert", so Dahmen. "Die Menschen ziehen eher erst um Mittenacht los. Dann geht es bis in die frühen Morgenstunden – mit der Konsequenz, dass sich die Sperrstunde nicht mehr gelohnt hat."
Dortmunder Spielhallen: Sperrstunde von 1-6 Uhr gilt weiter
Vom Wegfall der Sperrstunde seien Spielhallen ausgeschlossen, betont Oberbürgermeister Thomas Westphal. "Öffentliche Vergnügungsstätten" müssen sich auch weiterhin an ihre Sperrstunde (1 bis 6 Uhr) halten. Bis vor 20 Jahren galten diese fünf Stunden auch in Diskos und Kneipen als normale Sperrzeit.