Dortmund. 200 Mal muss die Feuerwehr Dortmund wegen Starkregens ausrücken. Vier Ampeln fielen zeitweise aus. Das DJ Picknick im Westpark wurde abgesagt.

So richtig los ist es für die Feuerwehr ab ein Uhr in der Nacht zu Freitag gegangen. Wegen des Unwetters, das über ganz NRW zog, kam es im gesamten Dortmunder Stadtgebiet zu 200 Einsätzen. Meist ging es um Pump- und Sägeeinsätze. Insgesamt 33 Fahrzeuge und 170 Einsatzkräfte aus Haupt- und Ehrenamt mussten in der Nacht ran, wie die Feuerwehr Dortmund berichtet. Stand Freitag wurde nach Informationen der Stadt Dortmund wohl niemand verletzt.

Im Dortmunder Westpark hieß es "Land unter". Freitagmorgen war im Park ein Teich zu sehen, den es vor dem Starkregen noch nicht gab.

Hier hätte das DJ Picknick im Westpark in Dortmund am Samstag (24.6.) steigen sollen. Doch das Unwetter hat den Veranstaltenden einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Hier hätte das DJ Picknick im Westpark in Dortmund am Samstag (24.6.) steigen sollen. Doch das Unwetter hat den Veranstaltenden einen Strich durch die Rechnung gemacht. © Annika Rinsche

Die „Summersounds DJ Picknicks“ im Westpark am Samstag (24. Juni) sind wegen des Unwetters abgesagt. Nachholtermin ist Samstag, 26. August.

Starkregen in Dortmund: große Schäden im West- und Tremoniapark

Laut Stadt sind die Schäden im Westpark und Tremoniapark am größten: "Viele teils große Kronenausbrüche und -anbrüche. Äste bis zu einem Durchmesser von 60 Zentimeter sind herab-, zwei komplette Bäume umgestürzt. Viele Wiesen und Wege sind überflutet."

Der Fredenbaumpark sei hingegen weitgehend verschont geblieben. Nur ein großer Baum sei umgestürzt.

Westfalenpark, Botanischer Garten, Rombergpark und Zoo meldeten keine nennenswerten Sturmschäden. Im Revierpark Wischlingen sei einer der beiden Hartplätze neben der Festwiese überschwemmt worden.

Unwetter in Dortmund: Bahnverkehr betroffen

Auf der Strecke der Stadtbahn U47 beschädigten herabstürzende Äste die Oberleitung zwischen den Haltestellen Lübkestraße und Stadtkrone-Ost entlang der B 1 auf einem Abschnitt von rund 300 Metern Länge. Zwischen Märkischer Straße und Allerstraße konnte die U47 nur auf einem Gleis fahren, wie die Ruhrnachrichten berichten. Die Strecke sei wohl auch in den nächsten Tagen nur eingeschränkt befahrbar, hieß es zunächst. Doch am Vormittag kam dann die Entwarnung: „Der Oberleitungsschaden zwischen Stadtkrone-Ost und Lübkestraße konnte sehr viel schneller behoben werden als zunächst befürchtet“, teilte DSW21 mit.

Das Unwetter hat auch im Dortmunder Westpark seine Spuren hinterlassen. Nun gibt es dort eine teichähnlich große Überschwemmung.
Das Unwetter hat auch im Dortmunder Westpark seine Spuren hinterlassen. Nun gibt es dort eine teichähnlich große Überschwemmung. © Annika Rinsche

Ausfälle gab es im Raum Dortmund zudem auf den Linien S4 (Dortmund-Unna) und S5 (Dortmund-Hagen). Bei der S4 läuft seit dem Vormittag alles wieder normal, die Schäden sind beseitigt, so die Bahn via Twitter. Bei der S5 konnte die Bahn erst am Nachmittag Entwarnung geben.

Im Dortmunder Unfallklinikum Nord lief in der Nacht Wasser aus der Decke. Der Wassereinbruch konnte aber schnell gestoppt werden. Eine Pflegeeinrichtung wurde mit Sandsäcken gesichert, da Wasser ins Gebäude einzudringen drohte. Acht beatmete Menschen wurden zur Sicherheit verlegt. Dabei half das Technische Hilfswerk.

Starkregen in Dortmund: Nicht in die Wälder gehen!

Rund um den Nordmarkt pumpte die Feuerwehr vollgelaufene Keller leer.

Die Beurhausstraße in der Nähe des Westparks in Dortmund am Morgen nach dem Unwetter in der Nacht.
Die Beurhausstraße in der Nähe des Westparks in Dortmund am Morgen nach dem Unwetter in der Nacht. © Annika Rinsche

Zudem half die Dortmunder Feuerwehr in Witten aus. An der Stadtgrenze musste eine S-Bahn auf freier Strecke stoppen. Die Dortmunder Einsatzkräfte halfen bei der Evakuierung des Zuges.

Nach derzeitigem Erkenntnisstand ist wohl kein Mensch verletzt worden, teilt die Feuerwehr Dortmund mit. Doch sie appelliert: "Bitte meiden Sie Wälder und Parkanlagen. Auf den Straßen, Rad- und Gehwegen können kleinere und größere Äste liegen oder herabfallen."

Wegen eines Unwetters ist die Feuerwehr Dortmund in der Nacht zu Freitag 200 Mal ausgerückt. Unter anderem musste sie abgebrochene Äste beseitigen.
Wegen eines Unwetters ist die Feuerwehr Dortmund in der Nacht zu Freitag 200 Mal ausgerückt. Unter anderem musste sie abgebrochene Äste beseitigen. © News4 Video-Line

Nach Angaben der Stadt Dortmund waren zeitweise insgesamt vier Ampeln wegen des Unwetters ausgefallen. Alle funktionieren wieder. Betroffen waren:

  • Märkische Straße / Westfalendamm (B1) - so genannte Kreuzug "Ophoff" (zwei Maste waren umgeknickt)
  • Hamburger Straße / Am Alten Ostbahnhof-Lippestraße (Wasser war in die Kammern rot-gelb-grün, die so genannten Signalgeber, eingedrungen)
  • Stockumer Straße / Am Beilstück / Steinäckerstraße (auch Wasserschaden in den Signalgebern)
  • Märkische Straße / Bäumerstraße / Klever Straße / L672: (ebenfalls Wasserschaden in den Signalgebern)

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Zum Glück sind gerade Sommerferien. Denn: Die Reinoldi-Gesamtschule habe wegen Wasserschadens nach dem Starkregen keinen Strom. "Die Nutzung sämtlicher Gebäude ist bis zu einer Freigabe nicht möglich. Die Arbeiten zur Wiederherstellung der Versorgung laufen bereits, werden aber voraussichtlich einige Tage in Anspruch nehmen", berichtet die Stadt Dortmund am Freitag.

Unwetter: Sehr viel Regen fiel in Dortmund und Gelsenkirchen

Dortmund und Gelsenkirchen waren nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) mit 95 beziehungsweise 94 Litern pro Quadratmeter besonders betroffen. Bundesweit erreichte das nordrhein-westfälische Sassendorf im Kreis Soest die höchsten Werte. Dort kamen innerhalb von 24 Stunden 102 Liter Niederschlag pro Quadratmeter vom Himmel.

Dass viel heruntergekommem war - zu dieser Einschätzung kam am Freitag auch die Stadtentwässerung Dortmund anhand der Daten ihrer eigenen Messstationen. Die Regenmenge sei "erheblich" gewesen und "mindestens als intensiver Starkregen" einzuschätzen.

(mit dpa)