Dortmund. Polizei durchkämmt erst die Wohnung eines 41-Jährigen. Dann führen Blutspuren im Treppenhaus des Tatorts zu einem 40-Jährigen aus dem Sauerland.

Überraschende Wende nach einem Tötungsdelikt in Dortmund: Bereits am Montag hat die Polizei einen 40-Jährigen festgenommen, der am 22. April gegen 3 Uhr morgens einen 24-Jährigen in einem Mehrfamilienhaus im Stadtteil Hörde erstochen haben soll. Das Opfer war verblutet, der Täter nach der Tat geflohen. Bei der Festnahme habe der 40-Jährige keinen Widerstand geleistet, sagt die zuständige Dortmunder Staatsanwältin Maribel Andersson am Mittwoch.

Der Zugriff erfolgte am Montag in einer Stadt im Sauerland. Nähere Angaben zu dem genauen Ort macht Andersson aus ermittlungstaktischen Gründen nicht. Am Dienstag hat ein Richter auf Antrag der Staatsanwaltschaft Untersuchungshaft gegen den 40-Jährigen wegen des Verdachts auf Totschlag angeordnet. Der Tatverdächtige bestreite den Vorwurf, sagt Andersson.

DNA-Abgleich brachte einen Treffer

Auf die Spur des 40-Jährigen kamen die Behörden durch sogenannte „blutsuspekte Anhaftungen“, die im Treppenhaus des Tatorts an der Ermlinghofer Straße sicher gestellt worden waren. Ein DNA-Abgleich habe einen Treffer gebracht, so Andersson. Bei den Spuren habe es sich um Blutreste des 40-Jährigen gehandelt. Der Mann sei bereits polizeibekannt, allerdings nicht wegen ähnlicher Taten.

Von der Tatwaffe fehlt weiter jede Spur. Es soll sich um ein spitzes Werkzeug gehandelt haben. Offen ist auch das Verhältnis, in dem das Opfer und der Tatverdächtige zueinander gestanden haben. „Die Ermittlungen laufen weiter“, sagt Andersson. Die Polizei sucht auch weiter Zeugen, die sich unter 0231/132-7441 bei der Kriminalwache melden sollten.

Polizei durchkämmt Wohnung in Dortmund

Der jetzt in U-Haft sitzende Mann ist Deutscher. Der Getötete war syrisch-stämmig. Anfang Mai hatten die Ermittlungsbehörden die Wohnung eines 41-jährigen Iraners in Dortmund durchkämmt, gegen den ein Anfangsverdacht bestanden hatte, und Beweismittel sichergestellt. Der Tatverdacht gegen diesen Mann habe sich jedoch nicht weiter erhärtet, so Andersson.

Auch er ist für die Behörden allerdings alles andere als ein Unbekannter: Der 41-Jährige war bereits wegen Diebstahls, vorsätzlichen Fahrens ohne Fahrerlaubnis, Raubes, Hehlerei, Betruges, Versicherungsmissbrauchs, Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz, Körperverletzung, fahrlässiger Trunkenheit im Verkehr, Urkundenfälschung und Bedrohung strafrechtlich in Erscheinung getreten. Er schwieg gegenüber den Behörden.