Dortmund. Lotto-Gewinner Kürsat “Chico“ Yildirim aus Dortmund hat beim Verprassen sein Limit erreicht, sagt er. Jetzt wird investiert – für sechs Millionen

"Ich möchte der erste sein, der im Lotto gewonnen hat und nicht pleite gegangen ist." Das hat sich Kürsat "Chico" Yildirim vorgenommen. Wie viel Geld sich der Lotto-Millionär aus der Dortmunder Nordstadt dafür zur Seite gelegt hat, hat er am Donnerstagabend in einer sternTV-Doku auf RTL erzählt.

6 Millionen Euro habe der 42-Jährige für Investitionen übrig, sagt er. Heißt: 4 Millionen waren zum Verprassen da. Denn viel lieber als übers Anlegen spricht Chico übers Ausgeben: Haufenweise Luxusklamotten, Sonnenbrillen und Handtaschen türmen sich in der Wohnung. Teure Autos hat er sich gekauft, auch einen Benz für den Papa. "Ich habe 10 Millionen gewonnen. Da kann ich mir doch mal was gönnen", sagt er.

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Kürsat "Chico" Yildirim denkt auch an andere

Aber obwohl der Nordstadt-Junge im Luxus schwelgt, zeigt er in der sternTV-Doku auch, dass er an andere denkt. Ein Zehner für Obdachlose, dickes Trinkgeld für den Barbier, Spenden für Street Work und die Dortmunder Tafel... Er hilft alten Bekannten aus der Patsche, wenn sie klamm sind, spendiert einem Syrien-Flüchtling den ersten Heimflug seit elf Jahren – er hilft, weil er weiß wie das ist. "Ich komme nicht von unten", sagt er. "Ich komme von minus minus minus unten." Wer ihm früher geholfen hat, dem hilft jetzt er.

Denn Chicos Vergangenheit war alles andere als rosig. Drogen, Alkohol und Spielsucht haben sein Leben lange geprägt. Darunter hatte auch seine Familie zu leiden. "Was diese Frau wegen mir durchmachen musste", sagt der Dortmunder im TV-Beitrag und drückt seine Mutter Hatice fest an sich. Ohne seine Eltern und Bruder Yunus hätte er es nicht geschafft, meint er.

"Familie spielt eine riesengroße Rolle", sagt der Lottokönig. Seine Eltern Hatice und Ahmet sieht er jeden Tag: Trotz seines neuen Reichtums schläft er noch im Kinderzimmer der elterlichen 90qm-Wohnung in der Schubertstraße. Das passende Penthouse hat er noch nicht gefunden.

Chico klaute sogar in der Spielhalle von Bruder Yunus

Um seine Sucht zu finanzieren, habe er sogar seinen Bruder beklaut, gib er zu. In dessen Spielhalle hatte er zwar Spielverbot – aber in die Kasse habe er trotzdem hin und wieder gegriffen. "Wir hatten keine Hoffnung mehr, es wurde immer schlimmer", sagt Yunus Yildirim. "Ich habe ihm immer gesagt: Das ist eine Sucht, du musst dich behandeln lassen." Aber Chico habe jede Hilfe abgelehnt.

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Mehrfach ist das schwarze Schaf der Familie Yildirim deshalb im Knast gelandet. Zusammengenommen habe er zwei Jahre in der JVA Dortmund eingesessen, sagt er. Angezeigt habe ihn seine eigene Familie. "Aber das war richtig so. Die hatten keine andere Wahl."

Chico hat 6 Millionen Euro für Investitionen zurückgelegt

Heute sei er clean, beteuert Kürsat Yildirim. "Der Lottogewinn hat das alles geändert." Nur vom Lottospielen komme er nicht los. Aber jetzt will der Dortmunder Millionär solide werden und sein Geld zusammenhalten. "Ich habe mein Limit erreicht", sagt er. Seit dem Lottogewinn überlege er, wie er sein Geld investieren kann. 6 Millionen Euro hat er dafür zur Seite gelegt.

Das Fernsehteam begleitet Chico deshalb auch zum Finanzberater. Und der kann Chico in seiner Linie nur unterstützen: Luxusautos, Uhren Schmuck – solche Investitionen lassen sich gerade in der Inflation gut weiterverkaufen. Die Zukunft malt der Steuerberater erstaunlich rosig: "Chico hat sich bewusst als Marke positioniert, und damit kann er richtig Geld verdienen." Er rät dem Millionär zu einer Immobilien-Holding.

Lottogewinner Chico: "Stolz auf Dortmund"

Davon habe er zwar keine Ahnung, sagt der Dortmunder. "Aber ich möchte investieren, damit ich jeden Tag ein Einkommen habe." Gemeinsam mit dem TV-Team schaut sich Chico daher mehrere Häuser an – zum Vermieten und zum Wohnen. Ob das Richtige dabei war? Das Mehrfamilienhaus in Sölde vielleicht? Oder die Doppelhaushäfte für 1,8-Millionen im Dortmunder Süden?

Eins steht für Lottogewinner Kürsat "Chico" Yildirim aber fest: "Ich bin Dortmunder. Sehr stolzer Dortmunder." Er bleibt hier.