Dortmund. Am Freitag sind Mitglieder der Dortmunder Grünen in Dorstfeld von Rechtsextremen bedrängt worden – sie wollten für die Landtagswahl plakatieren.
Verbale Beleidigungen, Tritte gegen den Wagen, aggressives Verhalten: Mitglieder der Partei Bündnis 90/Die Grünen sind am Freitagabend Ziel einer Attacke in Dortmund-Dorstfeld geworden, nachdem diese Plakate für die Landtagswahl hätten anbringen wollen. Das bestätigte am Samstagnachmittag der Dortmunder Grünen-Sprecher Michael Röls – die Polizei hat Ermittlungen gegen eine rechtsradikalen Intensivtäter aufgenommen.
Michael Röls meldet sich am Samstag aus der Corona-Quarantäne. Dem Direktkandidaten der Grünen für den Wahlkreis Dortmund I gehe es soweit gut – ebenso wie der Frau und dem Mann, die am Vorabend zur Zielscheibe geworden seien. Der 24-Jährige schildert den Vorfall aus den Erzählungen des Duos so: Die beiden Freiwilligen wären mit ihrem Wagen voller A0-Plakate kurz vor Mitternacht am Wilhelmplatz in Dorstfeld unterwegs gewesen, erklärt der Sprecher, als sie wohl auffielen.
Rechtsextreme bedrängen Dortmunder Grüne in Dorstfeld: Polizei ermittelt gegen Rechtsradikalen
Sechs bis sieben Personen hätten die Frau und den Mann daraufhin bedrängt. „Ersten Ermittlungen zufolge fielen mehrere Rechtsextremisten um circa 23:50 Uhr durch ihr aggressives Verhalten auf“, schreibt die Polizei in einer schriftlichen Mitteilung. „Das Auto wurde umstellt, die Freiwilligen verbal bedroht, gegen das Auto getreten, Handyvideos gemacht. Die Nazis haben auch versucht die Türen aufzureißen, was ihnen teilweise gelungen ist“, beschreibt Röls.
Als die Polizei eintraf, konnte sie „im Rahmen von Fahndungsmaßnahmen einen 29-jährigen rechtsradikalen Intensivtäter antreffen und kontrollieren“, wie die Einsatzkräfte schreiben.
Polizeipräsident Lange: „Auf künftige Störungen vorbereitet“
„Die Polizei Dortmund ist nun sensibilisiert. Ich habe großes Vertrauen, dass sie den Fall aufklärt“, betont Röls – woran Polizeipräsident Gregor Lange in der Mitteilung keine Zweifel lassen will. „Wir lassen nicht zu, dass im Vorfeld der kommenden Landtagswahl Einschüchterungen und Störungen durch Rechtsextremisten und Verfassungsfeinde vorgenommen werden.“
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Die Nichtteilnahme der rechtsextremistischen Kleinstpartei „Die Rechte“ an eben jener Wahl habe „offensichtlich zu einem starken Frust bei deren Anhänger“ geführt, so Lange weiter. „Auf künftige Störungen sind wir vorbereitet und wir gehen mit Entschlossenheit vor.“ Er nennt etwa verdeckte und uniformierte Polizeikräfte im Einsatz.
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Die Dortmunder Soko Rechts hat Ermittlungen gegen den stadtbekannten Rechtsextremisten aufgenommen – und fahndet nach den Mittätern. Für Michael Röls und die Dortmunder Grünen steht indes fest: „Wir werden uns nicht von der Attacke einschüchtern lassen. Wir wollen im Wahlkreis präsent sein, mit den Menschen in Kontakt kommen und für unsere Themen werben.“
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