Castrop-Rauxel. Nach dem Familiendrama in der Nacht zu Freitag in Castrop-Rauxel gibt es ein Geständnis: Der Mann hat zugegeben, seine Lebensgefährtin durch Messerstiche getötet zu haben. Auch ihre Tochter (16) wurde verletzt. Der Mann war sauer, weil er nicht an der Abschlussfeier der Tochter teilnehmen sollte.

Bei einem Familienstreit in Castrop-Rauxel ist in der Nacht zu Freitag eine 45 Jahre alte Frau tödlich verletzt worden. Ihr Lebensgefährte soll mit einem Messer auf sie eingestochen haben. Auch die 16-jährige Tochter des Paares wurde nach Polizeiangaben lebensgefährlich durch Messerstiche verletzt. Rettungskräfte brachten das Mädchen in ein Krankenhaus. In der Nacht ist die Tochter notoperiert worden. Sie hat die Nacht überstanden und ist inzwischen außer Lebensgefahr.

Der 47-Jährige, der ebenfalls verletzt ins Krankenhaus gebracht werden musste, war bereits am Freitagmittag vernehmungs- und transportfähig. Er hat gestanden, seine Lebensgefährtin getötet zu haben. Die am heutigen Tage im Auftrag der Staatsanwaltschaft Dortmund durchgeführte Obduktion des Opfers ergab, dass die Verstorbene sieben Stichverletzungen erlitten hatte. Eine etwa 13 cm tiefe Stichverletzung führte zur Eröffnung des Herzbeutels und zertrennte dort die Aorta. Sie war sofort tödlich.

Soweit der Beschuldigte auch die Tochter des Opfers mit dem Messer verletzt hat, sind die Folgen relativ harmlos.

Staatsanwaltschaft beantragt Haftbefehl wegen Mordes

Die Staatsanwaltschaft Dortmund hat Haftbefehl wegen Mordes beantragt. Die Begründung: Der Beschuldigte handelte, weil er darüber verärgert war, dass er nicht an der Schulabschlussfeier der 16-jährigen Tochter der Verstorbenen teilnehmen sollte. Dies stellt - als Anlass für eine Tötung - einen niedrigen Beweggrund dar. Legale und/oder illegale Drogen haben bei der Tat keine Rolle gespielt.

Das Amtsgericht Dortmund hat antragsgemäß die Untersuchungshaft angeordnet.

Drama ereignete sich kurz vor Mitternacht

Das Drama ereignete sich gegen 23.50 Uhr in einem Mehrfamilienhaus an der Leipziger Straße. Die 16-Jährige rief die Feuerwehr und berichtete von Streitigkeiten in der Wohnung ihrer Mutter. Die gerufenen Rettungskräfte fanden neben der toten 45-jährige Wohnungsmieterin auch den mutmaßlichen Täter. Er war ebenfalls lebensgefährlich verletzt - auch durch Messerstiche. Wie er zu seinen Verletzungen kam, ist noch unklar. (dpa/we)