Castrop-Rauxel. . Die 30-Jährige, die am Sonntag kurz vor Mitternacht auf der A 42 von einem Auto überrollt und tödlich verletzt worden ist, war zum Zeitpunkt des Unfalls offenbar stark alkoholisiert. Gegen 23.15 Uhr habe sie mit einem Begleiter das Spielcasino Spektrum verlassen, “beide waren sehr betrunken“, sagt der Objektleiter.

Die junge Frau, die am späten Sonntagabend auf der Autobahn 42 kurz vor der Ausfahrt Bladenhorst überrollt wurde und verstarb, war offenbar stark alkoholisiert. Zuletzt wurde sie im Spielcasino Spektrum am Westring gesehen, das nur wenige hundert Meter südlich der Autobahn liegt. Laut Aussage des Objektleiters kam die 30-Jährige etwa gegen 23.15 Uhr gemeinsam mit einem Bekannten in den Laden. „Ich habe sofort gemerkt, dass beide sehr betrunken waren“, sagt Vasilios Koliotassis.

Während der Freund sich sofort an einen Spielautomaten gesetzt habe, sei das spätere Unfallopfer in den Toilettenräumen verschwunden. „Ich wollte ihr danach eigentlich sagen, dass sie den Laden wieder verlassen muss. Betrunken darf hier nämlich keiner spielen“, ergänzt Koliotassis. Doch sobald sie die Toiletten verlassen habe, sei sie durch einen Ausgang nach draußen verschwunden.

„Ich habe der Begleitung dann Bescheid gesagt, dass die junge Dame rausgegangen sei. Er hat dann auch sofort nach ihr geschaut.“ Aber weder der Mann, noch Vasilios Koliotassis hätten sie draußen auf dem Parkplatz entdeckt. Was genau danach geschehen ist, „werden wir wohl nicht mehr nachvollziehen können“, sagte die ermittelnde Staatsanwältin Barbara Kunze auf Anfrage der Zeitung. Die Erzählungen von Vasilios Koliotassis werden dadurch gestützt, dass es nach dem gestrigen Stand der Ermittlungen „sehr wahrscheinlich ist, dass die Frau vorher in dem Casino war“, sagte Kunze.

„Zumindest war der Mann gut drauf, als er hier ankam“

Warum sie auf die Autobahn lief, ob sie ein bestimmtes Ziel hatte oder vor etwas davonrannte, dazu konnte Kunze noch nichts sagen. Da sie Verwandte in der Stadt besucht hatte – angeblich ihre Eltern – schließt die Staatsanwaltschaft Dortmund es zumindest nicht aus, dass sich die 30-Jährige aus Rheinstetten (Kreis Karlsruhe) in Castrop-Rauxel auskannte.

Einen Streit soll es zwischen dem Opfer und dessen Bekannten wohl nicht gegeben haben. „Zumindest war der Mann gut drauf, als er hier ankam“, sagt Koliotassis. Der etwa 50-Jährige habe sich nach dem Verschwinden der Frau auf die Suche nach ihr gemacht. „Am nächsten Morgen um 9 Uhr war er wieder hier und suchte sie. Er wusste noch gar nicht, was passiert war.“

Der Leiter des Casinos hatte in der Nacht das Blaulicht auf der Autobahn von der oberen Etage aus gesehen, „aber da habe ich noch nicht daran gedacht, dass der Frau etwas passiert sein könnte. Das habe ich erst am nächsten Tag erfahren“.

Die junge Mutter muss offensichtlich durch ein Gebüsch geklettert und auf die Autobahn gelaufen sein. Beim Überqueren des Mittelstreifens ist sie wohl gestürzt und wurde anschließend von einem oder mehreren Autos überrollt. Ob der oder die Autofahrer bereits ermittelt werden konnten, dazu wollte die Staatsanwaltschaft noch nichts sagen.