Castrop-Rauxel. . Das Schicksal der nun arbeitslosen Schlecker-Frauen, die Allianz für den freien Sonntag und nicht zuletzt der Tarifabschluss im öffentlichen Dienst: Viele lokale und regionale Themen bewegen die Gewerkschafter aktuell. Sie alle sollen zu Gehör kommen – beim Tag der Arbeit am 1. Mai.
„Unsere Banner hängen schon. Am 27. April werden wir außerdem noch einen Info-Stand in Ickern aufbauen und Flyer verteilen, damit auch möglichst viele Leute an Demo und Kundgebung teilnehmen“, erklärt Castrop-Rauxels DGB-Chef Udo Behrenspöhler.
Mit Claus Matecki vom DGB-Bundesvorstand habe die Europastadt zudem auch in diesem Jahr einen hochkarätigen Mai-Redner gewinnen können. Vor zwei Jahren auf einer gemeinsam Grubenfahrt sei der Kontakt zustande gekommen, so Behrenspöhler. Nun habe es endlich geklappt mit der Zusage für den 1. Mai. Natürlich habe man Matecki, der übrigens aus Wanne-Eickel kommt, auch schon mit allen wichtigen lokalen Infos versorgt für die Rede, die er in Castrop-Rauxel halten wird.
Allianz für den freien Sonntag als ein Kernthema
Was Behrenspöhler besonders auf dem Herzen liegt, erklärte er aber bereits einige Tage vor dem 1. Mai. Die Allianz für den freien Sonntag ist dem Gewerkschafter sehr wichtig. Deshalb wird es auch einen Infostand bei der Kundgebung auf dem Ickerner Markt geben.
Große Sorgen bereitet dem DGB-Mann die Situation der ehemaligen Schlecker-Mitarbeiterinnen. Bei seiner letzten Anfrage zum aktuellen Stand der Vermittlungschancen sei die Geschäftsstelle der Agentur für Arbeit in Castrop-Rauxel sehr zugeknöpft gewesen. Nun soll ein Gespräch mit der Agentur in Recklinghausen Klärung bringen – und hoffentlich, so Behrenspöhler, auch konkrete Zahlen und Infos über die Chancen der Frauen auf dem Arbeitsmarkt.
Nicht an der Bildung sparen
Im Hinblick auf die Landtagswahl am 13. Mai formulierte der DGB-Regionalvorsitzende für die Emscher-Lippe-Region, Josef Hülsdünker, die politischen Forderungen der Gewerkschafter, so zum Beispiel einen Mindestlohn nicht unter 8,50 Euro und mehr Steuergerechtigkeit. Momentan klaffe die Schere zwischen Arm und Reich so weit auseinander, wie noch nie zuvor. Der Pleitegeier, der über vielen Gemeinden kreise, lasse nun auch noch die Qualität der öffentlichen Daseinsversorgung schrumpfen. „Doch gerade bei der Bildung darf nicht gespart werden.“