Castrop-Rauxel. .
Einem 55-jährigen Übungsleiter des Castroper Turnvereins wird sexueller Missbrauch von Kindern vorgeworfen. Bei dem Mann wurden Nacktfotos von Kindern auf dem PC gefunden. Gegen den Trainer wurde ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.
Dem Trainer, der seit über zehn Jahren den Leichtathletik-Bereich betreut, wird sexueller Missbrauch von Kindern vorgeworfen. Fassungslosigkeit herrscht beim Vereinsvorstand und bei den 40 Trainern, die „betroffen und erschüttert“ sind, so CTV-Vorsitzender Christof Sommer. „Das ist für uns ein ganz doller Schlag. Ich bin geradezu erstarrt.“ Und weiter: „Wir distanzieren uns natürlich von dem unglaublichen, schlimmen, unverzeihlichen Verhalten.“
Bereits Anfang letzter Woche sei man von der Kripo informiert worden mit der Bitte, aus ermittlungstechnischen Gründen die Sache nicht weiter zu tragen. Die Mutter eines Mädchens habe Anzeige erstattet. Der des Missbrauchs verdächtigte Übungsleiter soll zehn- bis zwölfjährige Mädchen während des Leichtathletikunterrichts fotografiert haben.
Verdächtigter Übungsleiter ist auf freiem Fuß
Zur Zeit hat er sich aus gesundheitlichen Gründen abgemeldet. Staatsanwältin Ina Holznagel bestätigt die Vorfälle und die polizeiliche Ermittlungsarbeit. In der Tat seien auf dem Computer des Mannes Nacktfotos von Kindern gefunden worden. Diese Bilddateien sind beschlagnahmt worden. „Nun müssen wir uns genau ansehen, wie die Bilder zustande gekommen sind, ob es dabei tatsächlich zu sexuellem Missbrauch gekommen ist“, sagt Ina Holznagel.
Über den Fortgang der Ermittlungen, „auch nicht zu Zwischenergebnissen oder Details“ will die Staatsanwaltschaft derzeit nicht bekannt geben. Dies würde auch aus Schutzgründen der Kinder so gehalten. Der verdächtigte Übungsleiter ist auf freiem Fuß. Holznagel: „Wir sehen momentan keinen Haftgrund, der geht uns nicht stiften.“
Der Castroper Turnverein möchte sicherstellen, dass der der Sportbetrieb überall weiter läuft, so Sommer. So gebe es Bestrebungen und Zusagen, den Betrieb neu zu organisieren. Ganz wichtig sei es, das Vertrauen wieder her zu stellen. „Bei unseren 40 Übungsleitern herrscht große Betroffenheit.“ Im Rahmen von Elternabenden will man sich bei den Eltern entschuldigen, des weiteren stehe man in engem Kontakt zur Kindernothilfe. Sommer: „Das alles trifft den Verein hart.“