Castrop-Rauxel. .
Insgesamt 32 Mädchen und neun Jungen haben am diesjährigen Girls- und Boys-Day in der Europastadt teilgenommen - drei von ihnen auf der Ökoinsel in Frohlinde.
Da ist richtig Rabatz in der Bude: Leon und die anderen Zwerge haben Hunger, Durst und vor allem große Lust zu spielen. Ein Glück für die Kleinen, dass heute Andreas da ist. Der 14-Jährige, der die achte Klasse der Johannes-Rau-Realschule besucht, verbringt den Girls- und Boys-Day im städtischen Kindergarten der Öko-Insel in Frohlinde.
„Es ist genau so, wie ich es mir in einem Kindergarten vorgestellt habe“, erzählt Andreas, während er Leon das Nutella-Brötchen anreicht. Vor dem Frühstück hat er mit den Drei- bis Sechsjährigen schon gepuzzelt und Geburtstagslieder gesungen. Ein aufregender Vormittag für alle, Andreas aber bleibt die Ruhe selbst. Dass er sich beim Girls- und Boys-Day für den landläufig eher „weiblichen“ Bereich des Kindergartens entschieden hat, ist für ihn nur logische Schlussfolgerung: „Ich passe öfter auf meine Cousins auf, da hab ich gemerkt, dass ich gut mit kleinen Kindern umgehen kann“, erzählt der 14-Jährige. Was man dazu mitbringen müsse? „Gut gelaunt und freundlich zu sein“, meint Andreas, dessen Freunde den Berufswahl-Schnuppertag ebenfalls in Kindergärten verbringen. Der 14-Jährige krempelt die Ärmel hoch und folgt der wilden Horde nach draußen. Auf die Frage, ob Andreas von jetzt an öfter kommen soll, rufen die Kleinen begeistert: „Jaaaa“.
Mit Menschen oder in der Natur arbeiten
Ein paar Meter weiter stehen Thu-Trang und Johanna auf der Weide und striegeln Heidi. Die Ziege lässt sich das ein wenig mürrisch schauend gefallen, den Mädchen scheint der Umgang mit dem Tier Spaß zu machen. Die beiden machen sich am Girls- und Boys-Day auf dem Außengelände der Ökoinsel nützlich. „Heute morgen haben wir schon Petersilie umgetopft“, erzählt Johanna, die die neunte Klasse des Ernst-Barlach-Gymnasiums besucht. Sie mache gerne Gartenarbeit, deshalb sei sie zur Öko-Insel gekommen. Und Thu-Trang, die zur Johannes-Rau-Realschule geht, sagt: „Ich wollte einfach mal was Neues ausprobieren.“ Wichtig ist der 13-Jährigen, mit anderen ins Gespräch zu kommen. „Ich mag es, Kontakte aufzubauen“, beschreibt Thu-Trang.
Was genau sie nach der Schule beruflich machen wollen, wissen die drei Girls- und Boys-Day-Teilnehmer, die auf der Öko-Insel in die Arbeitswelt hinein geschnuppert haben, noch nicht. Johanna, die auch bei den Pfadfinder aktiv ist, könnte sich gut „was mit Natur“ vorstellen, Thu-Trang will später einmal mit Menschen arbeiten und Andreas sagt: „Sicher ist nur, dass mir die Werkstatt nicht liegt.“