Castrop-Rauxel. Weiter hohe Wellen schlägt das Thema Gerätehaus Henrichenburg. Ein Transparent der dortigen Wehr bezieht klar Stellung, und die SPD verlangt eine offene Standort-Prüfung.

Pure Provokation - eindrucksvoll und professionell in Szene gesetzt ist das visualisierte Bekenntnis des Löschzugs Henrichenburg für die Einmietung in den noch zu errichtenden Neubau an der Ecke Freiheitsstraße/Gevelskamp.

Gleichzeitig beziehen die Feuerwehrleute damit klar Position gegen einen möglichen neuen Gerätehaus-Standort im Gewerbegebiet „Im Düker“. Ins Feld führen sie das Zeit-Argument: So könnten sie nicht mehr garantieren, von dort in acht Minuten am Einsatzort zu sein. Die SPD hingegen spricht sich für eine offene Prüfung des Standortes der freiwilligen Feuerwehr im Raum Henrichenburg aus.

Für eine offene Prüfung

Feuerwehr-Dezernent Michael Eckhardt habe klargestellt, dass die Sicherheit selbstverständlich gewährleistet werden kann, sonst würde man andere Standorte erst gar nicht prüfen. „Das ist für uns eine Grundvoraussetzung“, sagt SPD-Vorsitzender Rajko Kravanja. Daher spreche man sich eindeutig für eine offene Prüfung eines alternativen Standortes aus.

„Die Lösung in der Mitte Henrichenburgs ist selbstverständlich für die freiwillige Feuerwehr angenehmer, aber unter Haushaltsgesichtspunkten muss man doch wahnsinnig sein, wenn man eine halbe Million sparen könnte und das nicht prüft“, so Kravanja. Daher sei es aus Sicht der SPD umso unverständlicher, dass die CDU sich schon grundsätzlich gegen eine Prüfung neuer Standorte ausspricht.

Altbausanierung zu teuer

Es könne doch nicht sein, dass sich die CDU-Verantwortlichen, die die Haushaltskonsolidierung wie einen heiligen Gral vor sich hertrügen, bei der ersten ernsthaften Prüfung kneifen. „Überall sparen nur nicht bei uns - das ist unredlich“, empört sich Kravanja. Er stellt die Frage an die CDU-Führung, was denn aus ihrer Sicht wichtiger sei: „Die Möglichkeit der Haushaltskonsolidierung für die gesamte Stadt oder eine Luxuslösung in Henrichenburg?“

Die von den Grünen ins Spiel gebrachte Altbausanierung dürfte wohl auch aus haushaltstechnischen Gründen auf der Strecke bleiben, ist zu hören. Geschätzte 900 000 Euro müssten dann an anderer Stelle eingespart werden.