Castrop-Rauxel. Weiterhin wie ein Mann stehen die 40 Feuerwehrleute des Löschzugs Henrichenburg hinter der Einmietungs-Variante in den Neubau des Investors Send.

Spätestens in der Mai-Ratssitzung soll in punkto Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr die endgültige Entscheidung fallen. Doch bis dahin sind’s noch einige Tage, in denen wohl die Gegner und Befürworter der unterschiedlichen Varianten auf ihren Plänen beharren werden, jetzt, wo die Debatte zur Standortsuche wieder eröffnet wurde.

So stehen die 40 Feuerwehrmänner des Löschzugs Henrichenburg weiterhin wie ein Mann hinter der am 9. Dezember im Rat beschlossenen Einmietung-Variante in den Neubau des Investors Send.

Auf ihrer Internetseite lz-henrichenburg.de sagen sie klar: „Es ist die einheitliche Meinung aller Kameraden, dass diese Maßnahmen die einzig richtige Lösung der Standortfrage darstellen.“ Bereits am 11. Februar habe man sich im Rahmen einer außerordentlichen Generalversammlung geeinigt, „diese Meinung als Löschzug zu vertreten“. Eine Meinung, die man in einem Schreiben vom 15. Februar auch der Stadtverwaltung mitgeteilt habe.

Die Wehrmänner begründen ihre Meinung u.a. damit, dass ein schnelles Eintreffen der Einsatzkräfte im Brandfall nur möglich sei, „da unsere Unterbringung zentral im Dorf gelegen ist“. Viele „Kameraden erreichten selbst zu Fuß das Gerätehaus in maximal zwei Minuten“. So wohnten im Umkreis von 500 Metern um die aktuelle Unterbringung beinahe die Hälfte der aktiven Kameraden. Dies seien im übrigen Vorteile, die auch der Standort an der Ecke Freiheitsstraße und Gevelskamp bieten würde. Ja: „Der effektive Weg zum Standort würde sich für viele von uns sogar noch verkürzen“, heißt es auf der Internetseite weiter.

Kritisch sehen die Floriansjünger hingegen die nun neu in den Fokus gerückte Immobilie am Ende der Sackgasse Im Düker. Diese erfüllt „aus unserer Sicht keine der Anforderungen, die an einen Standort einer modernen Feuerwehrunterkunft zu stellen sind“. Und dann heben die Henrichenburger vor allem auf die wichtigen Faktoren Alarmierung und Eintreffen am Brandort ab.

So wohne im Umkreis von 500 Metern (Im Düker) kein einziges Mitglied des Löschzugs und „für den Großteil der Kameraden würde die Anfahrt zu diesem Standort drei- bis viermal so viel Zeit in Anspruch nehmen wie bisher“. Deshalb sei zu erwarten, dass „von einem solchen Standort aus die Schutzziele des Brandschutzbedarfsplans nicht erfüllt werden können“.

Um ihre Standortwünsche im Dorfkern zu untermauern, haben Wehrmänner jetzt Protest-Plakate an der Ecke Freiheitsstraße/Ecke Gevelskamp aufgehängt. Diese nun auch optische Zupitzung der Debatte um die Unterbringung des Löschzuges Henrichenburg - „. . . das ist aber Ihrem Bürgermeister und dem Rat der Stadt zu teuer.“ - ruft BM Johannes Beisenherz und Feuerwehr-Dezernent Michael Eckhardt auf den Plan. Beide warnen vehement vor einer grundlos emotionalisierten Sicherheitsdebatte: „Die vom Löschzug Henrichenburg in die Öffentlichkeit getragenen Horrorszenarien spielen unnötig mit den Ängsten der Bürgerinnen und Bürger.“