Castrop-Rauxel. .
Leiharbeiter im Arbeitsagenturbezirk Recklinghausen verdienen gerade einmal halb soviel wie die Stammbelegschaften. Dies ist nach Mitteilung des DGB das aktuelle Ergebnis einer Sonderauswertung von statistischen Daten der Bundesagentur für Arbeit.
Im Arbeitsagenturbezirk Recklinghausen hätten Leiharbeitskräfte, die einer Vollzeitbeschäftigung nachgehen, demnach Ende 2009 im Durchschnitt 1.504 Euro verdient. Dies seien 1.201 Euro weniger als der Durchschnitt aller Vollzeitbeschäftigten. Die meisten Leiharbeiter seien im verarbeitenden Gewerbe eingesetzt. Vergleiche man ihr Durchschnittseinkommen mit dem der dort arbeitenden Vollzeitbeschäftigten, stelle sich die Situation der Leiharbeiter noch schlechter dar.
Der DGB-Auswertung, so der DGB-Vorsitzende Josef Hülsdünker, liegen die Lohnangaben der Betriebe zur Sozialversicherung für 1.295 vollzeitbeschäftigte Leiharbeitskräfte im Arbeitsagenturbezirk Recklinghausen zugrunde. Gut die Hälfte davon (644 Beschäftigte) habe weniger als 1.500 Euro brutto im Monat verdient. Lediglich 240 im Verleihgewerbe beschäftigte Vollzeitkräfte, also 18,5 Prozent, verdienten mehr als 2.100 Euro im Monat, wobei darin auch das Stammpersonal und die Disponenten der Verleiher enthalten seien. Im Unterschied zum Verleihgewerbe verdienten immerhin 71,5 Prozent aller Vollzeitbeschäftigten in der Region mehr als 2.100 Euro und im verarbeitenden Gewerbe waren es sogar 84,9 Prozent der Beschäftigten mit Vollzeitjobs.
Der DGB sieht dringenden Handlungsbedarf und ruft deshalb zu einem Aktionstag am 24. Februar auf. In der Emscher-Lippe-Region findet als zentrale Aktion ein Leiharbeiterfrühstück vor den Toren der Firma TRW in Gelsenkirchen, Freiligrathstrasse, statt. Ab 9 Uhr sammeln sich Delegationen anderer Betriebe auf dem Schalker Markt und werden als Demonstration zu TRW ziehen.