Castrop-Rauxel. .
Das ist neu: Snacks aus Fairem Handel gibt es jetzt auch am Automaten. Das erste Selbstbedienungsgerät steht an der Bochumer Straße.
Die beiden Fairtrade-Referenten Hendrik Meisel und Klaus Hamelmann stellten Dienstag im Haus der Jugend und Familie an der Bochumer Straße das erste derartige Selbstbedienungs-Gerät für fair gehandelte Produkte („Fair-o-mat“) in der Stadt auf. Die Besucher des Hauses aber auch natürlich die Bediensteten des dort untergebrachten Jugendamtes können sich hier bedienen: Sesamriegel, Schokoladen-Täfelchen verschiedener Geschmacksrichtungen, Gummibärchen (gelatinefrei) und Erdnüsse – alles mit dem Fair-Trade-Gütesiegel – gibt es hier zum Preis zwischen 60 Cent und 1,50 Euro.
Die Idee kam unterwegs
„Die Idee kam bei einer Fahrt mit der Schwebebahn durch Wuppertal“, erzählt Meisel die Entstehungsgeschichte der Automaten-Idee. An einer Haltestelle stand so ein Automat für konventionelle Naschereien. „So etwas für unsere Produkte . . .“ ging es den Protagonisten des Weltladens in der Altstadt durch den Kopf. Nachhaltig sollte die Umsetzung schon sein: ohne stromfressende Kühlung oder Beleuchtung oder anderen Schnickschnack – kurzum: CO2-neutral ab Aufstellung.
Nach umfangreichen Recherchen wurde das Duo fündig, zunächst zwei Gebraucht-Geräte oderten die beiden, strichen sie neu (mit wasserlöslicher Farbe) und rüsteten sie schließlich um für den Verkauf der Fairen Produkte. Derer fasst die Station nun 124 Stück.
Weitere Fair-o-maten geplant
Hendrik Meisel hat dabei an den Automaten einen Narren gefressen. Mühelos referiert er über die verschiedenen Einstellungen der Münzprüfer oder die Variablen des Automaten-Innenlebens: „Wir wissen jetzt, wie’s geht.“ Keine Frage: wird das Angebot im Haus der Jugend und Familie angenommen, wird es einen weiteren Fair-o-maten geben, gedacht ist da ans Rathaus als zweiter Standort. Und Hendrik Meisel geht schon ein „Mini-Fair-o-mat“ durch den Kopf im Stil der Erdnuss-Automaten, wie sie früher in den Eckkneipen zu finden waren.
Auch im Internet präsentieren die beiden ihre Idee zur Nachahmung für die Promotor des Fairen Handels. Denn: „Geld verdienen kann man damit nicht.“ Sie wollen vielmehr über den Automaten neue Kunden für die fair gehandelten Produkte gewinnen.