Castrop-Rauxel. .

„...im Flug vergangen“ heißt die ungewöhnliche Ausstellung, an der 30 Künstler aus der Region und dem Ausland beteiligt sind. Bis 20. September sind in Castrop-Rauxel Werke zu sehen, die sich mit der Historie des Ruhrgebietes auseinandersetzen.

Ein Mann, bekleidet mit einem türkisfarbenen Tütü, schiebt eine Karre voller Schnee den tief verschneiten Berg hinauf. Er schuftet so hart wie Bergleute, die in ihrer dreckigen Kluft schwarze Kohle zu Tage fördern. Mit dieser Video-Installation, die über etliche Computer-Bildschirme flimmert, hat das Duo Anne Wiltafsky und Kai Fobbe aus der Schweiz der Geschichte des Ruhrgebiets künstlerisch in Szene gesetzt.

Jochem Ahmann aus Essen hat kleine Porzellan-Flugzeuge mit einem Hinterteil aus echten Vogelfedern an der Wand befestigt. Wie ein Taubenschwarm wirkt das Arrangement: Tauben – typisch für das Ruhrgebiet.

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Auch Danuta Karsten aus Recklinghausen hat sich mit Tauben beschäftigt, sie „zu Tisch gebeten“. In Danzig, Wanne-Eickel, Recklinghausen und anderen Städten legte sie kleine Teppiche aus Weizenkörnern aus und hielt die „Mahlzeiten“ mit der Video-Kamera fest.

Außergewöhnliche Doppelausstellung

Drei Beispiele von 30 Kunstwerken – Malerei, Fotografie, Zeichnungen, Installationen, Keramik und Schmuck –, die vom 4. bis zum 20. September im Galeriehaus Grosche, Karlstraße 20, und in der Keramikwerkstatt Commandeur, Kleine Lönsstraße 58, zu sehen sind. In der außergewöhnlichen Doppelausstellung visualisieren 20 Künstler aus der Region und zehn Kunstschaffende aus dem Ausland die Geschichte des Ruhrgebiets. „...im flug vergangen“ ist Teil von TWINS, dem Europa-Projekt der Kulturhauptstadt Ruhr.2010.

„Das Kapitel des Bergbaus bedeutet nur einen Wimpernschlag in der Geschichte dieser Region. Mit unserem Projekt wollen wir aufzeigen, dass die Wurzeln des Reviers seit etlichen Jahrhunderten existieren und seine Zukunft ohne Kohle bereits vor Jahren begonnen hat“, sagt Goldschmied und Schmuckgestalter Matthias Grosche, der das Projekt gemeinsam mit der Schmuckgestalterin Kersten Grosche und der Keramikkünstlerin Ursula Commandeur ins Leben gerufen hat.

Sie haben sich zum Ziel gesetzt, „den Ballungsraum Ruhrgebiet mit seiner europäischen Vernetzung als kreativen Schmelztiegel erlebbar zu machen und einen repräsentativen Querschnitt der mannigfachen Kulturszene aufzuzeigen“. Und das ist ihnen eindrucksvoll gelungen.