Castrop-Rauxel. Ein Landschaftsplaner wartet seit Monaten darauf, dass der Medical Park Ruhr seine Schlussrechnung über fast 72.000 Euro begleicht. Nun hat der Unternehmer einen Anwalt eingeschaltet, der ihm zu seinem Geld verhelfen soll. Nicht die einzige Unstimmungkeit rund um das Prestigeobjekt.

Georg Brandschädel ist von Beruf Landschaftsplaner. Zurzeit ist er aber in erster Linie sauer. Seit langem wartet er auf Geld. Auf viel Geld. Denn er hat im Jahr 2007 einen Großteil der Arbeiten rund um den Medical Park Ruhr erstellt. „Wir mussten mit Hochdruck arbeiten, damit zur Eröffnung alles gut aussieht”, sagt er. „Herr Vallomtharayil hat bei der Eröffnung glänzend ausgesehen und ich habe das Nachsehen. Es ist eine absolute Verdummdeubelung.” Denn er wartet insgesamt noch auf eine Zahlung von 71.727,87 Euro.

Brandschädel räumt ein, dass er die Schlussrechnung spät rausgeschickt hat, aber immer Abschlagzahlungen angefordert habe. Im Anfang habe er die Rechnungen auch noch bezahlt bekommen, danach nicht mehr. „Wir haben zweieinhalb Monate mit acht bis zwölf Mann dort gearbeitet. Damit es überhaupt weitergeht, meine Mitarbeiter und das Material bezahlt werden konnte, musste ich privat 50.000 Euro zuschießen. Wenn ich nicht privat einigermaßen gesund gewesen wäre, wäre ich heute pleite.”

Schlussrechnung am 30. Juni gestellt

Die Schlussrechnung ist aber auch seit fast zwei Monaten gestellt. Unter der Rechnungsnummer 2009052 vom 30. Juni 2009 über die 71.727,87 Euro wurde sie am 1. Juli per Einschreiben zugestellt. Mittlerweile hat Brandschädel einen Anwalt eingeschaltet, der noch einmal aufgelistet hat, zu welchem Zeitpunkt die Gartenplanung & Landschaftsbau GmbH aus Bochum das Unternehmen Vallomtharayil aufgefordert hat, zumindest Abschläge zu zahlen. Danach ist die Abschlagsrechnung Nr. 5, Rechnungs-Nr. 07-214 über 50 000 Euro am 15. Januar 2008 übersandt worden.

„Auf diese Abschlagsrechnung wurde ein Teilbetrag von 20 000 Euro geleistet”, erklärt Brandschädel. Bis heute sei die restliche Zahlung der Abschlagssumme von 30 000 Euro nicht gekommen. Eine Überlegung, so Brandschädel, sei gewesen, Materialien wieder zurückzuholen. Das sei aber per Gesetz verboten. „Bisher habe ich also den Zaun vom Ayurveda-Gebäude zu einem bestimmten Nachbarn hin selbst finanziert, bis heute sind Rechnungen für die Feuerwehrpfosten und die Absenkungen - um Beispiele zu nennen - offen.”

Rechnung entsprach angeblich nicht gesetzlichen Bestimmungen

„Die Aussage von Herrn Brandschädel entspricht nicht den Tatsachen”, schreibt Dens Vallomtharayil auf Anfrage. „Unsere Architektin hat ihn mehrfach dazu aufgefordert, seine Abschlussrechnung entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen zu verfassen. Nur in dieser Form ist es ihr möglich, die Rechnung zu prüfen und zur Zahlung freizugeben. Solange er dies verweigert, geht die Sache nicht weiter. Hätte er einen tatsächlichen Rechtsanspruch, so wie er behauptet, hätte er uns längst gerichtlich zwingen können.”